Im ICE zum Flughafen München

Mit dem ICE zum Flughafen Franz Josef Strauß nach München, bisher bleibt das nur ein Traum von Millionen von Geschäftsreisenden. Doch nun will die Bayerische Staatsregierung mit einem Stufenplan erreichen, was vor drei Jahrzehnten verschlafen worden war. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat sich dazu mit Vertretern des Flughafens München, der Deutschen Bahn und der Lufthansa ausgetauscht. In der Vergangenheit hat bei der Planung des Münchner Flughafens und der Schnellstrecke Nürnberg-München große Schlafmützigkeit den Anschluss des Airports an das Fernstreckennetz vereitelt.

„Wir haben mit der Neufahrner Kurve, den Arbeiten am Erdinger Ringschluss und der Planung der Walpertskirchener Spange schon viel erreicht“, so die Verkehrsministerin. „Ziel ist nach wie vor die Anbindung des Flughafens an den Fernverkehr. Ich freue mich über den konstruktiven Dialog, denn nur gemeinsam kommen wir hier weiter voran.“

Wie DMM mehrfach berichtete, hatten die Planer des Flughafens München, der Bahn und dem Bundes- sowie bayerischen Verkehrsministerium vor 30 Jahren , als der MUC im Erdinger Moos und die Schnellstrecke Nürnberg-Ingolstadt (-München) geplant wurden, schlicht und ein einfach vergessen, die Ausbaustrecke Ingolstadt-München über den künftigen FJS-Airport zu bedenken, so wie es z.B. Im Fall des Flughafens Köln-Bonn realisiert worden ist. Wegen dieser groben Schlafmützigkeit aller Verantwortlichen fahren seit Eröffnung des MUC nur S-Bahnen den Airport an sowie seit 2018 der Flughafenexpress von Regensburg her. 

Die dringend notwendige weitere Verbesserung der Schienenanbindung des MUC soll über ein Stufenkonzept erfolgen. Die verschiedenen Stufen werden derzeit im Rahmen der Untersuchungen im Programm „Bahnausbau Region München“ von den vom Freistaat beauftragten Gutachtern erarbeitet. „Ich war mir mit den Gesprächspartnern einig, dass ein ICE-Anschluss des Flughafens unser Ziel und damit auch letzte Stufe des Konzepts sein muss“, erläutert die Ministerin. „Hierzu haben alle Beteiligten Vorschläge unterbreitet. Etwa den, wie der Flughafen München im Rahmen des vom Bund entwickelten Deutschlandtakts in das ICE-Netz integriert werden könnte.“

Der Stufenplan soll nun zwischen den Partnern weiter abgestimmt werden. Eine Veröffentlichung soll im Frühjahr 2022 erfolgen. Schreyer macht dabei deutlich: „Ohne den Bund wird es nicht gehen. Er ist für den erforderlichen Ausbau der Schieneninfrastruktur und den Schienenpersonenfernverkehr verantwortlich, daher wünsche ich mir hier mehr Unterstützung. Ich sehe aber beim Bund große Bereitschaft, die Schienenanbindung des Flughafens München gemeinsam mit dem Freistaat zu verbessern.“

Um bereits mit ersten wichtigen Schritten im Sinne des sich abzeichnenden Stufenkonzeptes voranschreiten zu können, wurde bereits eine Task Force „Intermodalität“ mit Fachvertretern zunächst von Verkehrsministerium, Flughafen München, Bahn und Lufthansa ins Leben gerufen. Quelle: Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr / DMM