DMM Der Mobilitätsmanager

23 www.dmm.travel Marius Stonkus: „Airlines schieben oft Gründe vor, um nicht zahlen zu müssen.“ Luftfahrt Online-Info skycop.com Stonkus: Wir wussten natürlich, wie viele Akteure es bereits auf dem Markt gab. Wir haben beobachtet, wie sie funktionieren, und welche Art von Dienstleistungen angeboten werden. Skycop zeichnet sich durch Größe, Servicequalität und unsere Einstellung zum Passagier aus. Wir bemühen uns, den Reisen- den nahe zu sein, wenn sieHilfe benötigen.Wir informieren Passagiere über mögliche Flugun- terbrechungen, erweitern ihren Horizont, geben ihnen Ratschläge und beantworten Fra- gen, bevor sie überhaupt gefragt werden. Wir schlagen auch Lösungen für unsere Geschäfts- kunden vor. Unser neues Systemkann Fluggäs- te erkennen, die Flugstörungen erlebt haben oder denen solche kurz bevorstehen und kann diese in kürzester Zeit informieren. Dies ermög- licht es uns, die Probleme in kürzester Zeit und mit minimalen Kosten zu lösen. Nachdem ein Passagier über einen gestörten Flug informiert wurde, kann er sofort zur Fluggesellschaft zurückkehren, um Vorkehrungen für den frü- hestmöglichen Ersatzflug zu treffen. So können sie Zeit sparen und vermeiden, zumFlughafen zu fahren, wenn Sie wissen, dass der Flug nicht wie geplant durchgeführt wird und erst einige Stunden später abhebt. Der Fluggast kann außerdemeine Entschädigung, eineUnterkunft oder andere Dienstleistungen beantragen, zu denen er oder sie im Falle einer Flugunterbre- chung berechtigt ist. Skycop hat auch Zugriff auf Datenbanken, die es uns ermöglichen, die Situation an Flughäfen zu verfolgen und die tatsächlichenGründe für Flugunterbrechungen zu ermitteln. Wir sind ein hoch digitales Unter- nehmenmit automatisierten Systemen für eine effiziente Datenverarbeitung. Unser moderner Ansatz ist von Vorteil und unterscheidet uns von den meisten Wettbewerbern. Derzeit gibt es bei Skycop über 100 gut ausgebildete Mitar- beiter, und wir wachsen weiter. DMM: Bei Ihnen sind Profis mit zehn und mehr Jahren Erfahrung tätig. Was genau ver- stehen Sie unter Ihren Professionals? Stonkus: Skycop verfügt über hochqualifizier- te Spezialistenmit Erfahrung imLuftfahrtsektor aus vielen verschiedenen Bereichen, von der Kundenbetreuung über die Rechtsabteilung bis zumMarketing. DMM: Wieviele Kunden geschädigte (Passa- giere, die ihre Rechte durchsetzen wollen), betreuen Sie aktuell. Aus welchen Ländern stammen die überwiegend? Stonkus: Diemeisten unserer Kunden kommen aus Europa, aber insgesamt haben wir Kunden aus 193 Ländern. Unser Ziel für das kommende Jahr sind bis zu 400.000 zufriedene Kunden. DMM: Geschäftsreisende sindmeist Vielflie- ger und demzufolge auch erfahrener. Wie viele Businesstraveller (prozentual) befin- den sich unter Ihren Kunden? Stonkus: Rund ein Drittel unserer Kunden sind Geschäftskunden. Wir haben Vereinbarungen mit Unternehmen, derenMitarbeiter viel unter- wegs sind und mit Flugunterbrechungen zu kämpfen haben. Diese Passagiere haben i.d.R. viel zu tun und beauftragen daher Fachleute mit der Verwaltung ihrer Entschädigungen DMM: Jeden Monat werden weltweit 30.000 Flüge gecancelt und die Zahl der verspäteten Flüge schätzen sie auf das 20-fache, also über 600.000. Würden sich die Airlines um ihre Kunden genauso kümmern wie um ihren Gewinn, gäbe es solche Zahlen nicht, sagen Sie. Die Airlines sehen das anders: Sie be- schuldigendie Flughäfen, die Flugsicherung, streikendes Personal, Sicherheitskontrollen etc.. Wer ist der Sündenbock? Stonkus: Flugausfälle sind ein unvermeidlicher Teil des Luftfahrtgeschäfts. Es gibt keine Mög- lichkeit zu wissen, wann ein Flugzeug kaputt gehen wird, oder wann ein Schneesturm kommt. Aber die Art und Weise, wie Flugge- sellschaften auf diese Situationen reagieren, liegt in ihrer Macht. Es ist richtig, dass Flugge- sellschaftenmanchmal vermeidenwollen, Ent- schädigungen zu zahlen, indem sie Gründe vorschieben, die in der Vergangenheit auch funktioniert haben. Da jedochmittlerweile alles digital ist, wird es für Fluggesellschaften immer schwieriger, Informationen zu manipulieren. Wir können die Informationen überprüfen und nachweisen, dass die Entschädigung gezahlt werden muss. Was wir auch erkennen: Der Luftverkehr erlebt enorme Wachstums- und Veränderungsphasen. Heutemüssenmehr Pas- sagiere in derselben Zeit bedient werden, schnell und fehlerfrei, weil jede Störung zu Verzögerungen führen kann. Verspätet sich der Abflug, dann verspätet sich auch die Landung und die Kette geht weiter. Und Streiks, egal, ob es sich um Mitarbeiter der Luftfahrt-, Flugha- fengesellschaft oder Luftverkehrskontrolle handelt, finden hauptsächlich aus denselben Gründen statt: tiefgreifende Probleme, die jahr- zehntelang ignoriert wurden, Löhne, die nicht denMarkttrends entsprechen, übermäßige Ar- beitsbelastung, unzureichende soziale Garan- tien, hürdenreiche Urlaubsplanung etc.. Der Markt wächst, der Gewinnwächst, aber für den Mitarbeiter steigt nur die Arbeitsbelastung.Wir befinden uns jetzt an einem Scheideweg, an dem eine gemeinsame Vision und Strate- „Wir testen zurzeit eine Plattform, um Ereignisse in Echtzeit an den verkehrs- reichsten Flughäfen Europas zu verfolgen und die Flug- gäste und unsere Partner über Flugunterbrechungen zu informieren.” Marius Stonkus I CEO Skycop Ltd. >>>

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM3MTE=