AirPlus: Langstrecke holt auf

In der Coronapandemie beschränkten sich Mobilitätsmanager bzw. Geschäftsreisende vor allem auf kürzere Distanzen und buchten deutlich kurzfristiger. Doch der Trend kehrt sich bereits um, besagt der aktuelle AirPlus Business Travel Index.

Die Coronapandemie hat die weltweiten Reisebewegungen stark verändert. So fand im zweiten Halbjahr 2020 in Europa im Vergleich zum Vorjahr nur rund jede siebte Geschäftsreise statt. Die, die trotzdem reisten, waren auf kürzeren Strecken unterwegs, länger weg von zu Hause und buchten deutlich kurzfristiger als vor der Corona-Pandemie. Nun ändert sich das wieder.

So lag der Anteil der Inlandsflüge bei europäischen Geschäftsreisenden von Juli bis Dezember 2020 bei 52,2 %. Innereuropäisch war noch mehr als jeder Dritte unterwegs (37,5 %) und nur jeder Zehnte (10,3 %) buchte einen Interkontinentalflug, sofern das überhaupt möglich war. Ein Jahr zuvor gingen noch 15,4 % der Reisen nach Amerika, Asien, Afrika, Australien oder Neuseeland, knapp jeder Zweite flog zu Zielen innerhalb Europas. Nur 39,2 % waren damals innerhalb des eigenen Landes unterwegs.

Für deutsche Geschäftsreisende zeigt sich ein ähnliches Bild: Flogen während des zweiten Halbjahres 2020 knapp 60 % innerdeutsch und nur jeder 13. interkontinental (7,8 %), war ein Jahr zuvor noch jeder achte Geschäftsreisende (12,9 %) auf Langstrecken unterwegs und nicht einmal jeder Zweite (49,1 %) innerdeutsch.

Buchung. Deutlich verändert haben sich auch die Vorausbuchungszeiten. Lagen zwischen Buchung und Abreise im zweiten Halbjahr 2019 europaweit noch durchschnittlich 23,5 Tage, waren es ein Jahr später nur noch 15,8 Tage (Deutschland: 14,5 nach 23,8). Die sich schnell veränderten Infektionszahlen sowie Ein- und Ausreiseregelungen machten kurzfristigere Buchungen nötig. Außerdem waren Geschäftsreisende deutlich länger weg: Vergingen zwischen Abreise und Ankunft zurück am Heimatort 2020 nur fünfeinhalb Tage, waren es 2021 bereits 9,2 Tage – trotz der kürzeren Distanzen (Deutschland: 8,6 Tage nach 5,1 Tagen im Jahr zuvor).
 
Langstreckenflüge wieder mehr gefragt. Der Trend ist allerdings bereits wieder gegenläufig. Obwohl es in Europa im vergangenen Winter durch steigende Coronafallzahlen erneut stärkere Einschränkungen gab, reisten Geschäftsreisende anteilig wieder längere Strecken. Knapp jeder fünfte Flugreisende (18,4 %) war interkontinental unterwegs. Auch buchten Geschäftsreisende wieder länger im Voraus, nämlich 17,3 Tage vor Abflug. Dagegen hielt die längere Abwesenheit vom Heimatort unvermindert weiter an. In den ersten drei Monaten dieses Jahres dauerten Dienstreisen im Schnitt 12,9 Tage. In Deutschland haben Firmen ihre Mitarbeiter ebenfalls wieder längere Strecken reisen lassen: Zwischen Januar und März flog ebenfalls knapp jeder Fünfte (18,8 %) interkontinental und der Zeitraum von Buchung bis Abflug betrug immerhin wieder 15,3 Tage. Auch Geschäftsreisende aus Deutschland reisten aber weiterhin über einen längeren Zeitraum, nämlich im Schnitt 15,5 Tage. Quelle: AirPlus / DMM