Alternativer Kongress zur IAA

Die IAA im September in München ist nicht nur wichtig für die Automobil-Branche, sie bedeutet für die Geschäftswelt, Hotellerie und Gastgewerbe sowie die Transportunternehmen (Car Rentals, Carsharing, Busse und Bahnen sowie Airlines) eine überlebenswichtige Einnahmequelle. Nun hat der Stadtrat der bayerischen Landeshauptstadt einen Beschluss gefasst, wonach die Stadt mit über 400.000 Euro einen "Mobilitätskongress" fördert, der parallel zur IAA abgehalten werden soll.

Das Ratsgremium der bayerischen Landeshauptstadt ist der Auffassung, dass Klimaschutz, Luftreinhaltung, Lärmschutz, Verkehrssicherheit sowie Flächeneffizienz es notwendig machen, urbane Mobilität ganz neu zu denken. Die Dominanz von durch Verbrennungsmotoren angetriebener Individualmobilität muss gerade im urbanen Raum der Vergangenheit angehören, schreiben die Grünen. Um diese Transformation nicht nur im Mobilitätsverhalten sondern auch in einer Wirtschaft zu vollziehen, die stark von traditionellen automobilen Konzepten geprägt ist, ist ein breiter Diskurs notwendig.

Weiter heißt es im Grünen-Antrag vom 03.03.2020, dass die Internationale Automobilausstellung (IAA) als Chance für einen kritischen und konstruktiven Dialog genutzt werden soll. Deshalb ist es sinnvoll parallel, aber durchaus verzahnt mit der IAA einen städtischen Kongress zu nachhaltigen, ökologischen und innovativen Mobilitätskonzepten zu organisieren, zumal der die IAA organisierende VDA selbst davon spricht, dass die IAA sich von einer reinen „Autoshow zur Mobilitätsplattform“ entwickeln soll.

Im Beschluss des Ratsgremiums steht dazu: „Das Mobilitätsreferat wird ein breites Spektrum bürgerschaftlicher Organisationen aus dem Mobilitäts- und Umweltbereich, Hochschulen, Partner aus der Inzell-Initiative, der Metropolregion München, der sich formierenden IBA sowie der Plattform Urbane Mobilität (PUM) beteiligen und eine enge Abstimmung mit den Ausrichtern der IAA Mobility, der Messe München GmbH und dem VDA durchführen“.

Einige Autohersteller sind besorgt, dass auf dem alternativen Kongress vor allem Auto-Gegnern ein Forum geboten wird. Dann würde sich die Frage stellen, warum die Kfz-Hersteller hohe Summen in die Messe investieren sollten. Quelle: Grüne-Fraktion München / VDA / DMM