Auch EU-Kommission will weniger Kurzstreckenflüge

Franciscus Cornelis Gerardus Maria „Frans“ Timmermans, geschäftsführender Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz in der EUKommission, hat sich in die Diskussion um Kurzstreckenflüge eingeschaltet. Davon sollte man sich befreien, so der niederländische Politiker.

Wie auch schon der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft fordert der EU-Kommissar einen raschen Ausbau der Schienenverkehrswege in Europa. Günstigere schnelle Zugverbindungen sollen attraktiver werden als Kurzstreckenflüge. Nach Meinung Timmermanns sollte bei Strecken von bis zu 800 km der Zug die sinnvollere Alternative sein. Der BDL sieht eher eine Zeitgrenze von drei Stunden.

Aber anders als der BDL wünscht sich der Niederländer auch Ausweitung des Europäischen Emissionshandels im Flugverkehr und Abgaben auf Kerosin. Bekanntlich sind Jet-Fuels anders als Benzin und Diesel steuerbefreit und daher spottbillig. Von Verboten von Kurzstreckenflügen hält  Timmermanns nichts. 

Zudem betonte er in einem Zeitungsinterview, dass es für das Klima und die eigene Brieftasche kein Problem sein sollte, sich einmal im Jahr eine Flugreise zu gönnen. Die EU-Kommission steht in Sachen Klimawandel unter Druck. Sie will am 14. Juli 2021 das „Fit für 55“-Paket vorlegen mit Gesetzesvorschlägen zur Einhaltung des neuen EU-Klimaziels. Dieses sieht vor, dass bis 2030 mindestens 55 % weniger Treibhausgase als 1990 ausgestoßen werden dürfen. Brüssel ist davon überzeugt, dass die Wirtschaft das schaffen kann. Quelle: EU-Kommission / BDL / DMM