Auto-Handel setzt auf Kaufprämie, die wohl nicht kommen wird

Der Automobilhandel in Deutschland sitzt allein auf nicht zugelassenen Neufahrzeugbeständen im Wert von rund 14,8 Mrd. Euro. Das haben Hochrechnungen des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ergeben. Der Verband fordert dringend eine Kaufprämie, die die Bundesregierung aber vermutlich ablehnen wird, so Insider gegenüber DMM.

 „Wir brauchen eine schnelle Entscheidung der Politik für eine Kaufprämie, die auf jeden Fall Neufahrzeuge und junge Gebrauchte mit umweltfreundlichen Verbrennungsmotoren der aktuellsten Schadstoffnormen einbeziehen muss“, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. Die momentane Hängepartie verschlechtere zusehends die Lage im Handel. Und auch die Verbraucher wollen jetzt Klarheit. Letztere haben derzeit aber alles andere im Sinn als ein neues Auto zu kaufen. Denn viele sind in Kurzarbeit und mehrere hunderttausend verlieren wohl ihren Job.

Die Sitzungswoche des Bundestages ab dem 25. Mai 2020 biete der von der Regierung beauftragten Arbeitsgruppe ein gutes Zeitfenster, die Entscheidungsvorlage für das dringend benötigte Konjunkturprogramm zu finalisieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zwar angekündigt, dass bis Anfang Juni über eine Kaufprämie entschieden werden solle; aber aus Kreisen der CDU(CSU ist zu hören, dass es dafür keine Mehrheit geben wird. Und größte Skepsis herrscht auch beim Koalitionspartner SPD. Die Grünen lehnen eine solche Kaufprämie ohnehin ab.

Als Sprecher des Fabrikatshandels betonte Peckruhn die hohe Bedeutung des Automobilhandels für die gesamte Prozesskette der Automobilwirtschaft mit ihren rund 1,3 Mio. Beschäftigten: „Wenn die Fahrzeuge beim Handel nicht abfließen, kann auch die Fertigung der Neufahrzeuge nicht wieder richtig in Gang kommen“, so Peckruhn. Das hätte einen negativen Einfluss auf die deutsche Schlüsselindustrie und würde den dringend benötigten Neustart der Gesamtwirtschaft massiv behindern. Quelle: ZDK / DMM