Bereicherung à la Booking.com

Booking Holding gewährt ihren drei US-amerikanischen Top-Managern Prämien für das Corona-Jahr 2020 in Höhe von rund 28 Mio. Euro, hauptsächlich in Aktien. Dies obwohl das Unternehmen letztes Jahr 3 Mrd. Euro an Krediten und 100 Mio. Euro an Steuergeldern bekommen hat. Der Hotelverband Deutschland (IHA) betrachtet diese Form von Kapitalismus als abstoßend.

Das Unternehmen verzeichnete krisenbedingt einen drastischen Rückgang der Buchungszahlen und musste Kredite in Milliardenhöhe aufnehmen. Dies bedeutet, dass die Leistungsprämien im Widerspruch zur Leistung des Unternehmens stehen. Um die Krise zu überstehen, hielt Booking die Hand u.a. bei den Niederlanden auf: Den Haag warf dem Unternehmen mehr als 64 Mio. Euro an Hilfsgeldern hinterher. Zum Dank dafür wurden mehrere Tausend Beschäftigte von Booking auf die Straße gesetzt. gut.

„Obwohl wir extrem schwierige Entscheidungen treffen mussten, haben wir alles getan, um sicherzustellen, dass unsere ausgeschiedenen Kollegen und diejenigen, die das Unternehmen während der Genesung unterstützen, so gut wie möglich kompensieren“, heißt es in einer Stellungnahme Bookings. Booking verwies darauf, dass Top-Führungskräfte von anderen Reiseunternehmen oder Unternehmen ähnlicher Größe sogar noch größere Summen verdienten.

CEO Glenn Fogel erhielt 2020 überhaupt kein Gehalt, seine Kollegen verzichteten auf 20 % ihres Lohns. Freilich erreichte keiner der Manager die vorgegebenen Ziele. Allerdings wäre es nach Ansicht der Booking.com-Kommissare nicht wünschenswert gewesen wenn die Boni nach dem Katastrophenjahr 2020 entfallen würden. Daher seien die Kriterien für die Auszahlung des Bonus angepasst worden. Nach der Änderung der Vergütungsregeln war es möglich, die Millionenboni an die sogenannten „Top-Führungskräfte“ zu verteilen. Ein Hammer, denn es handelt sich um Steuerzahlergeld. Etwa 5,8 Mio. Euro soll CEO Glenn Fogel bekommen (haben), 2,8 Mio. sollen es beim Vizepräsidenten gewesen sein und fast 20 Mio. Euro soll Finanzchef David Goulden eingestrichen haben. Quelle: nach-welt.com / IHA / DMM