Bundespolizei wirft Airlines Verantwortungslosigkeit vor

Seit Samstag gelten in Deutschland Einreisesperren für Menschen aus UK, Irland, Portugal, Brasilien, Südafrika, Lesotho und Eswatini. Dort wüten besonders aggresive Corona-Mutationen. Obwohl den Fluggesellschaften die verbindlichen Weisungen der Bundesregierung bekannt sind, verstoßen sie offensichtlich dagegen, so die Bundespolizei.

Bundespolizeipräsident Dieter Romann wirft den Airlines vor, sich nicht an die Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu halten. So hätten Beamte der Bundespolizei an den großen Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf in den zurück liegenden sechs Tagen etwa  600 Verstöße aufgedeckt. Es handelte sich dabei um Passagiere, die mit Flügen aus den genannten Hochinzidenz- und Mutationsgebieten nach Deutschland eingereist sind, die keine digitale Anmeldung und/oder keinen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen konnten.

Wie DMM mehrfach berichtete, sind alle Airlines, die Deutschland anfliegen, verpflichtet, die Passagiere vor dem Abflug, also am Startflughafen, genau zu prüfen, ob sie die Voraussetzungen für die Einreise nach Deutschland erfüllen. Roman sprach von Verantwortungslosigkeit der Airlines. Deren mangelhafte Kontrollen seien auch ein Grund für die verhängten Einreiseverbote. Ab sofort wird jede Fluggesellschaft pro Verstoß und Passagier mit Bußgelder der Gesundheitsämter von bis zu 25 000 Euro belegt.  

Wie DMM meldete gilt das Beförderungsverbot für Airlines, Bahn- und Busunternehmen sowie Schiffsreedereien zunächst bis zum 17. Februar 2021. Es gibt aber Ausnahmen für alle deutschen Staatsangehörigen und in der Bundesrepublik lebenden Ausländer (ca. 20 Mio.), sowie für Transitpassagiere. Künftig soll es auch scharfe Kontrollen der Quarantänemaßnahmen für Deutsche, die aus Hochrisikogebieten einreisen geben. Denn wenn sich die Coronamutationen bundesweit ausbreiten, könnte dies hunderttausende Tote bedeuten. Quelle: Bundespolizei / Bundesregierung / DMM