China: Bis 2030 Maglev-Schnellbahnnetz für Tempo 600

China hat ein Magnetschwebebahnsystem entwickelt, bei dem die Züge mit bis zu 600 km/h verkehren können. Am Dienstag, 20. Juli 2021, lief in Quingdao (in der ostchinesische Provinz Shandong) ein erster Maglev-Zug vom Band des Eisenbahnherstellers Hersteller CRRC Qingdao Sifang.

Der weltgrößte Eisenbahntechnikhersdteller CRRC hat einen ersten Maglev-Zug fertiggestellt, der für Tempo 600 km/h auf einem künftigen Magnetschwebebahnnetz im Reich der Mitte vorgesdehen ist. Foto: CRRC

Fünf Jahre hatten die Ingenieure des weltgrößten Eisenbahntechnikherdtellers getüftelt. Der Superzug wird das schnellste bodengebundene Fahrzeug zur Fahrgastbeförderung. In einem Statement der die staatlichen China Railway Rolling Stock Corporation heißt es, dass China nun eine „Transport-Supermacht“ sei. Wenn erste Strecken gebaut sind, das wird in den kommenden fünf bis zehn Jahren der Fall sein, werden die Maglev-Züge offiziell in der Fahrgastbetrieb gehen. Sie werden unterm Striche sehr viel Schneller Metropolen verbinden können als das Flugzeug. Vor wenigen Tagen erst hatte die Regierung in Peking verkündet, ein intelligentes Verkehrsnetz mit bis zu neun Magnetschwebebahnlinien von mehr als 1.000 km Länge realisieren zu wollen.

Aktuell und seit 31. Dezember 2002 betreibt China nur eine Magnetschwebebahnline in Shanghai. Sie beginnt an der Lóngyáng-Straße in einem Außenbezirk der Hafenmetropole nahe dem Messezentrum Shamghai New International Expo Center (SNIEC) und führt über 30 km zum Flughafen Pudong. Betrieben wird der Shanghai Maglev Train von der Shanghai Maglev Transportation Co., Ltd.. Der Zug benötigt für die 30 km lange Strecke 7 Minuten und 18 Sekunden. Nach 3½ Minuten (zurückgelegte Strecke: 12,5 km) ist die Betriebshöchstgeschwindigkeit von 430 km/h erreicht. Sie wird für 50 Sekunden gehalten, bevor die Verzögerungsphase (wiederum 12,5 km) beginnt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dieser Strecke beträgt 247 km/h. Mittlerweile verkehrt die Mehrzahl der Fahrten (47 von 59 pro Tag und Richtung) nur noch mit einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Sowohl die Züge als auch das System wurden von einem deutsch-chinesischen Konsortium entworfen, an dem auf deutscher Seite die Firmen Max Bögl, Siemens AG, ThyssenKrupp Transrapid GmbH und Transrapid International GmbH & Co. KG beteiligt waren.

Die neue Magnetschwebebahn für 600 km/h weist eine Reihe von technologischen Rafinessen auf, darunter ein hoch effizientes Bremssystem. Aus Tempo 600 km/h benötigt der Superzug 10 km bis zum Stillstand, so CRRC Qingdao Sifang Rolling Stock Research Institute Co.  (CRRC SRI). Wenn die Geschwindigkeit 100 km/h überschreitet, wird eine berührungslose Stromversorgung eingesetzt. Das von CRRC SRI entwickelte Empfängersystem für die Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahn arbeitet absolut störungsfrei in einem Temperaturbereich von -25 °C bis +45 °C.

Um eine reibungslose Telekommunikation während der Schnellfahrten zu gewährleisten, ist 5G für das Wi-Fi-System in der Magnetschwebebahn reserviert. Zudem können die Fahrgäste ihre Mobiltelefone kabellos aufladen.

Laut CTTC können die Magnetschwebezüge die Geschwindigkeitslücke zwischen Hochgeschwindigkeitszügen, deren maximale Betriebsgeschwindigkeit in China bei 350 km/h beträgt, und Flugzeugen, deren Reisegeschwindigkeit 800 bis 900 km/h beträgt, schließen. In Bezug auf die realistischen Fahrzeiten wird die neue Magnetschnellbahn das schnellste Verkehrsmittel auf Distanzen bis 1.500 km. Eine Reise von Peking nach Shanghai dauert mit dem Flugzeug etwa 4,5 Stunden, mit der Hochgeschwindigkeitszug knapp 5 Stunden und mit der künftigen Magnetschwebebahn nur etwa 2,5 Stunden, gerechnet von Zentrum zu Zentrum.

Aber einige der mehr als 100 Millionenstädte im Reich der Mitte planen bereits den Bau von Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnlinien untereinander. Integriert werden sollen u.a. die Shanghai-Hangzhou Maglev Line und die Chengdu-Chongqing Maglev Line. Quelle CRRC, Xinhua / DMM