Die Top Ten Ausreden der Mautsünder

2020 wurden - pandemiebedingt – an der österreichischen Grenze knapp 30.000 weniger Vignettensünder erwischt. Von den insgesamt 192.400 kamen rund 58.300 der Fahrzeuge aus Deutschland. 2019 waren es noch 36 %. Und die Strafen sind happig! Es wird eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro oder ein Bußgeld ab 300 Euro fällig. Um diese zu umgehen, ist so mancher nicht um eine dummdreiste Ausrede verlegen.

"Der Hund habe die Vignette gefressen" ist auch seit jeher eine beliebte Ausrede, wenn man keine Vignette vorweisen kann. Foto: ADAC

Die Top-Ten der Ausreden:

  1. Ich habe nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst
  2. Ich habe nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann
  3. Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst
  4. Es ist umständlich, eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen
  5. Ich muss schnell ins Krankenhaus
  6. Ich habe keine Vertriebsstelle gefunden
  7. Ich habe keine Vignette an der Vertriebsstelle erhalten
  8. Ich habe die Vignettenpflicht-Schilder nicht gesehen
  9. Das ist nicht mein Auto
  10. Ich habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt

Autofahrer sollten also unbedingt eine Vignette erwerben. Der Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt 92,50 Euro, für zwei Monate 27,80 Euro, und das 10-Tages-Pickerl kostet 9,50 Euro. Motorradfahrer müssen für die Jahresvignette 36,70 Euro, für die Zwei-Monats-Vignette 13,90 Euro und die Zehn-Tages-Vignette 5,50 Euro bezahlen. Wer häufiger nach Österreich reist, kauft in der Regel eine Jahresvignette. Diese lohnt sich für Vielfahrer erst ab August nicht mehr. Die Zeit von August bis Ende November können diese mit zwei Zwei-Monats-Vignetten überbrücken.

Auf Platz 11 des Rankings hat es übrigens eine Ausrede zur Digitalen Vignette geschafft: "Ich habe mich bei der Eingabe ja nur um eine Ziffer geirrt." Bei der digitalen Alternative zum klassischen "Klebe-Pickerl" ist wichtig zu wissen, dass sie erst ab dem 18. Tag nach dem Online-Kauf gültig ist. Sie ist also nichts für Kurzentschlossene. Der Grund: Kunden haben in Europa bei jeder Online-Bestellung das Recht, innerhalb von zwei Wochen vom Kauf zurückzutreten. Dazu wird mit drei Tagen Postlaufzeit gerechnet. Daher ist die digitale Vignette erst ab dem achtzehnten Tag nach dem Kauf gültig.

Wer nicht "kleben" und trotzdem nicht 18 Tage warten will, kann die digitale Vignette auch bei einer ADAC Geschäftsstelle erwerben - denn nur beim Direktkauf entfällt die gesetzliche Sperrfrist, und die Vignette ist sofort gültig.

Unabhängig von der Vignette ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich zusätzlich eine Sondermaut zu zahlen. Für die Brenner-, Tauern- und Pyhrnautobahn sowie den Arlbergtunnel und Karawankentunnel (Richtung Süden) gibt es im Vorverkauf digitale Tickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann. Quelle: ADAC / DMM