Dienstwagenfahrer sind Treiber der Elektrifizierung

Was die Neuzulassungen in Deutschland angeht, kann man ja durchaus von einem Elektrifizierungs-Boom sprechen. So kommt im ersten Quartal 2021 knapp jeder Vierte (24 %) neu zugelassene Pkw mit alternativem Antrieb in den Markt. Im Flottenmarkt sind es sogar noch mehr.

Doch wie ist die Stimmung im Markt? Das ist eine Frage, die man seit den ständigen Lockdowns und den fehlenden Messen gar nicht so leicht beantworten kann. Denn die Automotive-Messen dienen ja auch dazu „die Stimmung“ der Fuhrparkmanager einzufangen. In dieser Situation sind Befragungsergebnisse bedeutender denn je. So hat Dataforce sich bereits ein drittes Mal zur Aufgabe gemacht, den Status Quo der Elektrifizierung in deutschen Fuhrparks abzubilden. Dazu wurden im März diesen Jahres 417 Fuhrparkleiter unterschiedlicher Fuhrparkgröße und -branche befragt und die Ergebnisse analysiert.

Dienstwagenfahrer verlangen E-Fahrzeuge. Gründe für die Anschaffung von E-Mobilen gibt es viele. 64 % der Unternehmen begründen die Anschaffung strombetriebener Pkw auch mit einem positiven Imagezuwachs fürs Unternehmen. Bei 62 % spielen die staatlichen Förderungen und bei 59 % der Umweltaspekt eine ebenso wichtige Rolle. Geht es jedoch um den einen, wichtigsten Grund, ändert sich das Bild. Am häufigsten genannt wurde der Wunsch der Dienstwagenfahrer. Sie treiben vor allem in großen Flotten das Thema „E“ ordentlich an – sicher nicht zuletzt aufgrund der extremen Steuervorteile in der Gehaltsabrechnung.

Gute Händlerberatung kann fehlende Informationen der Hersteller nicht ausgleichen. Beim Thema Informationspolitik gibt es nach wie vor noch Handlungsbedarf. So fühlen sich 42 % der Fuhrparkleiter vom Fahrzeughandel gut und sehr gut informiert. Mit den Angaben der Hersteller sind dagegen nur 34 % zufrieden. Es fehlen hauptsächlich Infos zur tatsächlichen Reichweite der Stromer. Außerdem wünschen sich die Fuhrparkverantwortlichen Angaben zu Ladestationen, zur CO2 Bilanz, der Batterieherstellung und zur Lebensdauer von Batterien.

Preis ist ohne Förderung vielen zu teuer. Beim Fahrzeugpreis sind sich die Fuhrparkleiter einig. Sie sehen den optimalen Preis für ein E-Fahrzeug 5 % über dem eines Benziners –wobei dies von Modell zu Modell variiert. Die absolute Schmerzgrenze liegt 20 % über dem Preis für die konventionell angetriebene Version. Bei den beliebten SUVs sind sie sogar noch unerbittlicher, weshalb diese ohne staatliche Förderungen aktuell für viele Unternehmen zu teuer in der Anschaffung wären. Quelle: Dataforce / DMM