DS 4 - Avantgarde für die Dienstreise

Seit Jahren versucht PSA respektive Citroën und Peugeot im lukrativen deutschen Firmenkundengeschäft mehr Fuß zu fassen. Mit DS, der neuen avantgardistischen Marke, sieht sich der Importeur für das ehrgeizige Vorhaben gut aufgestellt. In Berlin präsentierten die Kölner ihr jüngstes Baby, ein tiefgreifendes Facelift des DS 4 in den Versionen Limousine und Crossback. Marktstart ist am 17. November 2015.

Der Markenname „Citroën“ entfällt ab sofort. Im Klartext: Die neue Nobelmarke DS Automobiles soll absolut eigenständig sein. Die beiden ersten Fahrzeuge, die dies dokumentieren, sind die beiden DS 4-Varianten, die wir in Berlin testen durften.

Mit dem Rückenwind des Vorgängers geht der neue DS 4 als Premium-Kompakt-Limousine gewissermaßen in seinen zweiten Frühling und dies am 17. November. Zur Limousine gesellt sich jetzt noch die Karosserievariante Crossback, eine um 33 mm aufgeständerte Pseudo-SUV-Version, die uns vom Handling her einen Tick besser als die Limousine gefallen hat.  

Der DS 4 Generation 2 soll die dynamische und raffinierte Premiumlimousine sein, der Crossback-Bruder eine schicke, abenteuerlustige und höhergelegte Version mit schwarzen Rädern und laut DS einzigartigen Elementen (Radhausverbreiterungen, Spoiler und Dachreling, schwarze Felgen, Frontpartie und Spoiler in Schwarz, eine spezielle graue Dachreling, eine 45°-Sicht nach oben dank der Panorama-Windschutzscheibe, schwarze Außenspiegel, spezielle Türschweller und Fußmatten). Dass der Crossback etwas maskuliner wirkt, ist so gewollt und es macht den Wagen in unseren Augen irgendwie attraktiver.

Exterieur. Die Linienführung, Front- und Heckgestaltung ist den Franzosen sehr gut gelungen. Das Auto macht alleine optisch viel her. Wie der DS 3 und der DS 5 übernimmt der neue DS 4 die neue Lichtsignatur „DS LED VISION“, welche LED- und Xenon-Technologie verbindet und erstmals Blinker mit LED-Lauflicht möglich macht. Scheinwerfer, die wie Edelsteine verarbeitet sind, tragen in hohem Maße zur Identität der Frontpartie bei und sorgen zugleich für außergewöhnliche Leuchteigenschaften (eine um 51 % bessere Leuchteigenschaft des Abblendlichts). Insgesamt sind an der Frontpartie – zusammen mit den LED-Nebelscheinwerfern mit statischem Abblendlicht – 84 LED-Module angebracht.  

Unterscheidung. Damit man auf den ersten Blick den DS 4 Crossback von der neuen DS 4 Limousine unterscheiden kann: Im Pseudo-SUV sind die Frontschürze mit unterer Schutzleiste und die Radhausverbreiterung in Schwarz gehalten, um seinen robusten Charakter zu unterstreichen. Bei der Limousine sind diese Elemente jeweils in Karosseriefarbe und in Chrom gehalten. Prägnant bei beiden Fahrzeugen ist die attraktive neue Frontpartie mit DS Wings-Kühlergrill, neuen Scheinwerfern mit der Technologie „DS LED VISION“ und dem Konnektivitätsangebot DS Connect incl. Apple CarPlay sowie effizienten Motoren.  

Interieur. Armaturenbrett und Türverkleidungen – jeweils mit Nappa-Leder überzogen – und die Sitze im Bracelet-Finish mit Semi-Anilinleder sind exklusive Merkmale der Marke. Indes: Wir waren vom Interieur nicht 100 %ig überzeugt. Vor allem das Cockpit der Einstiegsversion machte auf uns eher den Eindruck einer mehr oder weniger beliebigen Plastiklandschaft, wie man sie auch von anderen Herstellern kennt. Ansonsten haben wir beim Innenraum wenig zu meckern. 

Mit Sitzen mit Massagefunktion, Lederpolster aus Semi-Anilinleder im Bracelet-Finish (Uhrenarm-band-Finish), einem mit Leder bezogenen Armaturenbrett etc. soll auch eine lange Geschäftsfahrt zum wahren Vergnügen werden. Dazu tragen allein schon die vielfahrertauglichen Sitze bei. Sie sind angenehm weich gepolstert und bieten ordentlichen Sitzkomfort Aber: Wenn’s mehr als zwei Personen im Auto sind, wird’s für die „Hinterbänkler“ nicht ganz so gemütlich. Zwar reicht der Platz im Fond halbwegs aus, aber eben nur halbwegs.

Alle DS Modelle haben eines gemeinsam: mannigfaltige Personalisierungsmöglichkeiten. Das gilt auch für den neuen DS 4. Der Interessent kann unter vier Dachfarben (Perla Nera-Schwarz, Whisper, Virtuel-Blau und Turmalin-Orange) wählen sowie der Möglichkeit, sie mit passenden Dekorelementen am Außenspiegelgehäuse und den -füßen zu kombinieren. Insgesamt sind 33 Zweifarbvarianten möglich, in denen sich das Dach farblich von der Karosserie abhebt.  

Zielgruppen. Gut vier von zehn sollen zur Firmenklientel zählen. Ob Unternehmensfuhrparks oder Freiberufler, die Marke DS Automobiles soll gerade im gewerblichen Segment punkten. Und das könnte durchaus gelingen; denn vor allem der Crossback z.B. ist auf Vielseitigkeit ausgelegt. Die Marketingstrategen sprechen zwar von Zielgruppen, die nach Abenteuer in und außerhalb der Stadt suchen, aber das ist nur sinnfreies Marketinggetue. Fakt ist: Crossover erfreuen sich seit einigen Jahren ganz besonders auch bei der gewerblichen Klientel als erfrischende Alternative zu den herkömmlichen Kombis. Und längst haben sie sich den Weg in die Carpolicies erobert.  

Apple im Auto. Sämtliche Modelle der Marke DS Automobiles sind vernetzt. U.a. verfügen die beiden Youngster über das Notruf- und Assistance-Paket DS Connect Box. Die beinhaltet: das Pack SOS & Assistance, ein wegweisendes System für die automatische Auslösung von Notrufen und für die Standortbestimmung mit angemessener Hilfeleistung in Notfällen; das Monitoring-Paket: elektronisches Wartungsheft (automatische Überwachung des Kilometerstands und Hinweis auf anstehende Wartungen), Eco-Driving (individuelle Tipps auf Grundlage des beobachteten Fahrstils) und Nutzungsbericht (Übersicht über die Nutzung des Fahrzeugs); Neben der Vernetzung mit Mirrorlink und CarPlay wartet der DS 4 mit modernsten Ausstattungen auf.  

DS 4 und DS 4 Crossback bieten sie als erste DS Modelle und als erste Fahrzeuge des PSA-Konzerns Apples Technologie CarPlay an, die Zugriff auf die Funktionen der neuesten iPhones ermöglicht. Mit dem neuen farbige 7“-Touchscreen hat man Zugang zu sämtlichen Fahrzeugfunktionen. Er bietet vor allem die Technologie New Mirror Screen, die es ermöglicht, die Anwendungen eines Smartphones – Android oder IOS – vom Touchscreen aus zu steuern. Der Kunde erhält somit jederzeit und bei höchster Sicherheit den Zugang zu seinen Applikationen – z.B. macht DS Automobiles das Schreiben von SMS per Spracherkennung möglich, ein Feature, das so mancher Geschäftsreisende schätzen wird.

Für mehr Sicherheit und Komfort ergänzen die Rückfahrkamera und das schlüssellose Zugangs- und Startsystem das breite Angebot an Ausstattungen, wozu der „Tote-Winkel-Assistent“ und der „AFIL-Spurassistent“ gehören.

Motorisierung. Der neue DS 4 wird mit sechs Turbo-Motoren eingeführt, die CO2-Emissionen zwischen 97 und 138 g/km aufweisen: drei Benzinmotoren (ein PureTech-, zwei THP-Motoren) und drei BlueHDi-Aggregate. Der Crossback bietet eine Auswahl an drei Motorisierungen: einem Benziner und zwei Selbstzündern. Die Motorenpalette ermöglicht eine Steigerung des Leistungsspektrums auf 120 bis 210 PS und des Drehmoments von 230 bis 400 Nm – verbunden mit einer deutlichen Reduzierung des Normverbrauchs (3,7 bis 5,9 l /100 km), wir sprechen hier aber vom NEFZ. Die reellen Werte liegen höher.

Wie fahren sich die Neulinge? Beim Fahrverhalten vergeben sich beide Versionen nur wenig. Unterschiede lassen sich logischerweise nur anhand der jeweiligen Motorisierung feststellen. Uns hat vor allem der 180-PS-Diesel im Crossback sehr gut gefallen. Er hält sein Drehmoment-Maximum fast über den gesamten Drehzahlbereich konstant. Und er harmoniert bestens mit der Sechsgang-Automatik. Das Fahrwerk ist relativ straff eingestellt und verrichtet seine Areit tadellos. Auch in schärferen Kurven, wo es kaum Wankneigungen zulässt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist bei der Lenkung, dass die ruckzuck, sobald man das Lenkrad loslässt, in die Geradeaus-Position zieht. Etwas gewöhnungsbedürftig erschien uns auch die Bremse: Sie packt ordentlich zu, aber erst, wenn man das Pedal ziemlich weit durchgedrückt hat. Auch in Sachen Innengeräusche kann sich der neue DS 4 sehen lassen. Bis etwa Tempo 130 km/h kann man sich angenehm mit seinem Mitfahrer unterhalten; ist man schneller unterwegs, dringen Außengeräusche (Rollen, Wind, Motor etc.) doch relativ stark nach innen.

P.S.: In den kommenden drei Jahren soll es noch zwei weitere Bodyreihen in C- und D-Segment geben, darunter wohl auch einen richtigen SUV. Quelle: DMM / DS