EU bald wieder offen für US-Reisende

US-amerikanische BusinessTraveller und Leisure Touristen werden in absehbarer Zeit wieder in alle 27 Länder der EU-einreisen dürfen, heißt es in einem Interview von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der Sonntagsausgabe der New York Times. Aktuell gelten in fast allen EU-Ländern drastische Einreisebeschränkungen, auch für US-Amerikaner (mit Ausnahme der US-Streitkräfte).

Gut möglich, dass der Reise-Bann für US-Staatsangehörige noch im Sommer 2021 aufgehoben wird. Allerdings dürfen dann nur jene Personen von Übersee europäischen Boden betreten, wenn sie nachweislich mit einem der in Europa durch die EMA (europäische Arzneimittelbehörde) wie USA zertifizierten Impfstoffe - Moderna, Pfizer/BioNTech and Johnson & Johnson – geimpft sind. Alle 27 EU-Staaten seien bereit für Besucher aus den Vereinigten Staaten, wird von der Leyen zitiert. Allerdings hänge der Zeitpunkt der möglichen Wiedereinreisen von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie dies- und jenseits des Großen Teichs ab.

Willie Walsh, neuer Generaldirektor der International Air Transport Association (IATA) bezeichnete die Ankündigung der EU-Kommissionspräsidentin als Schritt in die richtige Richtung, es müssten dann aber auch entsprechende Vorschläge an die Fluggesellschaften gemacht werden, die Nicht-EU-Staatsangehörige in die EU bringen. Und die EU müsste auch eineindeutige Regeln für einen digitalen Unbedenklichkeitsnachweis aufstellen, der für jedermann klar und verständlich sein muss. Noch fehlen Walsh Details, z.B. wie US-Amerikaner nachweisen können, dass sie mit einem EMA-zertifizierten Vaccin geimpft sind. Wir warten noch immer auf einen weltweit standartisierten digitalen Impfpass, der Fliegen wieder unbedenklich macht“, forderte Willie Walsh.

Um das Reisen innerhalb der EU einfacher zu machen, hatte die EU-Kommission im März die Einführung eines Reise-Zertifikats vorgeschlagen. Das Dokument soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte am Montag, man stehe mit den USA in Kontakt zur Frage in Kontakt, wie das geplante EU-System mit einem amerikanischen System zusammenarbeiten könnte. In den letzten Monaten sind diverse digitale Reisepässe mit implementierten Impfnachweisen vorgestellt worden, darunter der IATA Travel Pass, IBM's Digital Health Pass, der Certus MyHealthPass des Schweizer Sicherheitspartners SICPA und der AOKpass, entwickelt von der internationalen Handelskammer und dem Travel Risk Management Spezialisten International SOS.

Andrew Crawley, Chief Commercial Officer bei American Express Global Business Travel findet die Ankündigung der EU-Kommission ebenfalls für gut, fordert aber wie Willie Walsh einen rechtsverbindlichen Rahmen für einen weltweit einheitlichen digitalen Impf-und Reisepass. Gleichzeitig rief Crawley dazu auf, einen sicheren und nahtlosen Reisekorridor zwischen den USA und Großbritannien einzurichten. Quelle: NY Times, IATA; AMEX / DMM