Flugzeugteile regneten nach Triebwerksexplosion nieder auf eine Stadt

Glück im Unglück hatten die Bewohner im Großraum Denver am Samstag kurz nach Mittag, als vom Himmel herabfallende Teile einer Boeing 777-200 der United Airlines in Wohngebieten der Vorstadt von Broomfield, ca. 50 km westlich des internationalen Flughafens von Denver/Colorado, einschlugen und dort teils erhebliche Sachschäden verursachten. Glück hatten aber auch die 241 Menschen an Bord von Flug United 328, dass es den Piloten gelang, mit nur einem der beiden GE-Triebwerke wieder sicher am Denver International zu landen. Video am Ende des Beitrags. Ebenfalls am Samstag trug sich bei Maastricht ein ähnlicher Zwischenfall zu.

Travis Look saß mit seiner Ehefrau in der B777 und schoss diese Aufnahme des zerfetzten Triebwerks.

Die United Tripleseven mit brennendem zerfetzten Triebwerk, aufgenommen von T. Heyden.

Über Broomfield, Stadtteil von Denver, regneten teils sehr große Teile des rechten Triebwerks der UA B 777-200 nieder. Fotos: Twitter

Ein Trümmerstück der B 777 von United durchschlug das Dach eines Wohnhauses in Broomflied. Foto Twitter

Der Großraumjet war um 12.48 Uhr Ortszeit in Denver gestartet. An Bord 231 Passagiere, acht Kabinenbesatzungsmitglieder und die beiden Piloten. Ziel von Flug UA 328 war  Honolulu auf Hawaii. Der Steigungsflug verlief reibungslos. Etwa 20 Minuten später plötzlich eine Explosion und schon stand das rechte Triebwerk in Flammen. Passagiere filmten und fotografierten das brennende Pratt and Whitney PW4077-Triebwerk, aus dem sich große Teil der Verschalung lösten und in die Tiefe rauschten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine in etwa 3.000 m Höhe.

Um 13.08 Uhr Ortszeit alarmierten Bewohner von Broomfiel die Polizei. In Vorgärten der Stadtteile Red Leafe und in Northmoore waren große Bruchstücke des Triebwerks eingeschlagen, ein Trümmerstück hatte das Dach eines Wohnhauses getroffen und erheblich beschädigt, weitere Trümmer lagen im Stadtpark sowie auf einem Fußballfeld.

Den Piloten war die Explosion des Triebwerks nicht entgangen. Sie schalteten es sofort ab, es brannte aber weiter. Sie sendeten das Notsignal „mayday“ an die Fluglotsen, drehten um und gingen in einen Sinkflug auf etwa 1.300 Fuß Höhe, das sind knapp 400 m. Die Luftraumkontrolleure sperrten sofort den gesamten Luftraum, um der Boeing freie Bahn zur Landung zu geben. Um 13.30 Uhr setzte der Riesenvogel sicher am internationalen Airport von Denver (DIA) auf. In einem Statement kurz nach dem Vorfall bestätigte die US-Luftfahrtbehörde The Federal Aviation Administration, dass die Boeing sicher zurückgekehrt war. Ein Team des National Transportation Safety Board (NTSB) hat vor Ort die Untersuchungen aufgenommen.

“Wir sind heilfroh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind“, betonte ein Sprecher der Air Line Pilots Association, International. Aus den Befragungen der Einwohner von Broomfield geht hervor, das viele die Explosion vernommen hatten und viele hatten auch beobachtet, wie zum Teil sehr große Trümmerteile auf ein Gebiet von etwa 1,6 km2 herabregneten. Einige glaubten sogar, das Flugzeug würde abstürzen.

Zur Untersuchung des Vorfalls wurden die Trümmerteile in einen Hangar zum Flughafen von Denver gebracht. Laut einem Sprecher von United Airlines ließ die Cockpitbesatzung keinen Treibstoff über der Region ab, als sie umkehrte. Üblicherweise werden Piloten angehalten, Kerosin ins Freie abzupumpen, um das notwendige Landegewicht zu erreichen.

Travis Loock, ein Passagier, der mit seiner Ehefrau im Flugzeug am Fenster nahe dem rechten Triebwerk saß, äußerte gegenüber CNN, er habe plötzlich einen lauten Knapp gehört, denn beobachtet, wie große Teil des Triebwerks zerfetzt wurden und in die Tiefe fielen. Plötzlich sei es ganz still in der Kabine geworden. Die Menschen hätten Angst bekommen, zumal der Jet erheblich rüttelte. Wie United am Sonntag mitteilte, hätten viele der Passagiere die Gelegenheit wahrgenommen, mit einem anderen umgebuchten Flug nach Honoloulu zu fliegen. Allen anderen war die Unterbringungen in einem Hotel in Denver angeboten worden.

Maastricht. Ebenfalls am Samstag ereignete sich ein ähnlicher Fall nahe dem niederländischen Maastricht. Durch herabstürzende Flugzeugteile einer Frachtmaschine B 747 der Longtail Aviation wurden zwei Menschen verletzt sowie Autos und Häuser beschädigt. Kurz nach dem Start vom Airport Maastrich Aachen nach New York sei ein Brand in einem der vier Motoren der Boeing ausgebrochen, teilte die Polizei in Maastricht am Samstag mit. Über Meerssen im Norden von Maastricht seien einige Metallstücke auf die Erde gefallen. Das Flugzeug landete wenig später sicher am Flugplatz der belgischen Stadt Lüttich. Video: https://www.youtube.com/watch?v=vFy-JXrD6CI Quelle: CNN / United / WDR / DMM