Der Großraumjet war um 12.48 Uhr Ortszeit in Denver gestartet. An Bord 231 Passagiere, acht Kabinenbesatzungsmitglieder und die beiden Piloten. Ziel von Flug UA 328 war Honolulu auf Hawaii. Der Steigungsflug verlief reibungslos. Etwa 20 Minuten später plötzlich eine Explosion und schon stand das rechte Triebwerk in Flammen. Passagiere filmten und fotografierten das brennende Pratt and Whitney PW4077-Triebwerk, aus dem sich große Teil der Verschalung lösten und in die Tiefe rauschten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine in etwa 3.000 m Höhe.
Um 13.08 Uhr Ortszeit alarmierten Bewohner von Broomfiel die Polizei. In Vorgärten der Stadtteile Red Leafe und in Northmoore waren große Bruchstücke des Triebwerks eingeschlagen, ein Trümmerstück hatte das Dach eines Wohnhauses getroffen und erheblich beschädigt, weitere Trümmer lagen im Stadtpark sowie auf einem Fußballfeld.
Den Piloten war die Explosion des Triebwerks nicht entgangen. Sie schalteten es sofort ab, es brannte aber weiter. Sie sendeten das Notsignal „mayday“ an die Fluglotsen, drehten um und gingen in einen Sinkflug auf etwa 1.300 Fuß Höhe, das sind knapp 400 m. Die Luftraumkontrolleure sperrten sofort den gesamten Luftraum, um der Boeing freie Bahn zur Landung zu geben. Um 13.30 Uhr setzte der Riesenvogel sicher am internationalen Airport von Denver (DIA) auf. In einem Statement kurz nach dem Vorfall bestätigte die US-Luftfahrtbehörde The Federal Aviation Administration, dass die Boeing sicher zurückgekehrt war. Ein Team des National Transportation Safety Board (NTSB) hat vor Ort die Untersuchungen aufgenommen.
“Wir sind heilfroh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind“, betonte ein Sprecher der Air Line Pilots Association, International. Aus den Befragungen der Einwohner von Broomfield geht hervor, das viele die Explosion vernommen hatten und viele hatten auch beobachtet, wie zum Teil sehr große Trümmerteile auf ein Gebiet von etwa 1,6 km2 herabregneten. Einige glaubten sogar, das Flugzeug würde abstürzen.
Zur Untersuchung des Vorfalls wurden die Trümmerteile in einen Hangar zum Flughafen von Denver gebracht. Laut einem Sprecher von United Airlines ließ die Cockpitbesatzung keinen Treibstoff über der Region ab, als sie umkehrte. Üblicherweise werden Piloten angehalten, Kerosin ins Freie abzupumpen, um das notwendige Landegewicht zu erreichen.
Travis Loock, ein Passagier, der mit seiner Ehefrau im Flugzeug am Fenster nahe dem rechten Triebwerk saß, äußerte gegenüber CNN, er habe plötzlich einen lauten Knapp gehört, denn beobachtet, wie große Teil des Triebwerks zerfetzt wurden und in die Tiefe fielen. Plötzlich sei es ganz still in der Kabine geworden. Die Menschen hätten Angst bekommen, zumal der Jet erheblich rüttelte. Wie United am Sonntag mitteilte, hätten viele der Passagiere die Gelegenheit wahrgenommen, mit einem anderen umgebuchten Flug nach Honoloulu zu fliegen. Allen anderen war die Unterbringungen in einem Hotel in Denver angeboten worden.
Maastricht. Ebenfalls am Samstag ereignete sich ein ähnlicher Fall nahe dem niederländischen Maastricht. Durch herabstürzende Flugzeugteile einer Frachtmaschine B 747 der Longtail Aviation wurden zwei Menschen verletzt sowie Autos und Häuser beschädigt. Kurz nach dem Start vom Airport Maastrich Aachen nach New York sei ein Brand in einem der vier Motoren der Boeing ausgebrochen, teilte die Polizei in Maastricht am Samstag mit. Über Meerssen im Norden von Maastricht seien einige Metallstücke auf die Erde gefallen. Das Flugzeug landete wenig später sicher am Flugplatz der belgischen Stadt Lüttich. Video: https://www.youtube.com/watch?v=vFy-JXrD6CI Quelle: CNN / United / WDR / DMM