Frankreich setzt auf Nachtzüge

Nachdem Paris Inlandsflüge erheblich zu Gunsten der Bahn einschränkt, setzt die Regierung in Paris nicht nur auf den weiteren Aufbau ihres Hochgeschwindigkeitsnetzes, sondern auch auf die Wiedereinführung der Nachtzüge.

2017 hatte die Staatsbahn SNCF den Nachtzugverkehr eingestellt, aus Rentabilitätsgründen, wie es damals hieß. Denselben Grund schob seinerzeit die Deutsche Bahn vor, die nicht in modernes Rollmaterial für neue Nachtzüge investieren wollte. Nach den großen Erfolgen der ÖBB Nightjets auf den Schienen Österreichs, Deutschlands, der Schweiz und neuerdings der Niederlande forciert nun auch die SNCF das Comeback der Nachtzüge.

Frankreichs Verkehrs-Staatssekretär Jean-Baptiste Djebbari will in den kommenden Jahren zusammen mit anderen Bahnunternehmen, z.B. den ÖBB, ein umfassendes Nachtzugnetz schaffen mit Zielen wie Malmö, Berlin, Wien, Rom oder Madrid. An der Eröffnungsfahrt des Nachtzugs von Paris nach Nizza nahm neben weiterer Prominenz u.a. Premierminister Jean Castex teil. Castex versicherte, dass nicht nur Air France & Co. mittels des Corona-Konjunkturprogramms „France Relance“ gestützt werden sollen, sondern auch der Bahnsektor.  

Inzwischen bauen die Österreicher ihr sehr erfolgreiches Nachtzugnetz weiter aus. Dazu haben sie bei Siemens auch neue Nachtzuggarnituren bestellt. Quelle: Le Monde / DMM