Ganz Europa muss beim Aufbau des Ladenetzes mitmachen

VDA-Präsidentin Hildegard Müller forderte auf dem 22. Technischen Kongress des Verbandes der Automobilindustrie einen massiven Ausbau des Ladenetzes in ganz Europa. „Wir setzen die Pariser Klimaziele um und sind bereits Europameister bei E-Mobilität. Die Autos kommen auf den Markt, jetzt muss das Ladenetz ausgebaut werden."

Wenn die EU-Kommission die CO2-Werte für den Fahrzeugbereich im Juni verändern will, muss sie zugleich einen detaillierten Ausbauplan für eine europaweite Ladeinfrastruktur vorlegen. Und es muss Ökostrom im Ladenetz fließen, denn niemand will sein E-Auto mit Kohlestrom betanken. Ein solcher EU-weiter Ladenetz-Ausbauplan wäre eine wichtige Voraussetzung, um die Flottengrenzwerte zu verändern."

Bislang verfügen von 27 EU-Staaten nur drei - Deutschland, die Niederlande und Frankreich - überhaupt über eine sich aufbauende Versorgung mit Ladepunkten und diskutieren über den notwendigen Ausbau: Auf sie entfallen 82 % der Ladepunkte in der gesamten EU. Hildegard Müller: „Und selbst in diesen Ländern besteht noch Aufholbedarf. Für uns ist klar: Im Einklang mit den Pariser Klimazielen wollen wir klimaneutrale Mobilität bis spätestens 2050. Das ist ambitioniert, aber machbar, wenn es die richtigen Rahmenbedingungen gibt.“

Die VDA-Präsidentin wies darauf hin, dass die deutschen Konzernmarken ihr Modellangebot an E-Autos verdoppeln werden - von derzeit 70 auf 150 bis Ende 2023: „Für die Käufer muss auch von vorneherein klar sein, dass sie ihr E-Fahrzeug schnell und CO2-frei laden können, in Deutschland und in ganz Europa.“

Hildegard Müller sprach sich erneut auch für Technologieoffenheit aus, benötigt würden alle Optionen, auch Wasserstoff und klimaneutrale synthetische Kraftstoffe (E-Fuels): „Unsere Forderung ist daher, Klimaschutz und Industriepolitik zusammenzudenken. Nur so schützen wir das Klima, machen Europa zukunftsfähig, sichern Wohlstand und liefern Innovation.“ Quelle: VDA / DMM