IATA pay statt VISA & Co.

Der internationale Dachverband der Airlines dieser Welt bietet neuerdings mit „IATA pay“ einer attraktivere Bezahlmethode für Flugtickets an. Sie kann bzw. soll die bisher meist genutzte Bezahlmethode mittels Kreditkarten ablösen. Letztere ist vergleichsweise teuer; denn die Kreditkartenanbieter behalten üblicherweise bis zu 3 % des Ticketpreises an Gebühren ein. Aktuell testet Emirates die neue Lösung.

Firmenkunden, Mobilitätsmanager und Business Traveller kennen es nicht anders: Wenn sie einen Flug selbst buchen, nutzen sie hierfür ihre Master-, VISA oder sonstige Kreditkarte. Das ist bequem und so gut wie alle Fluggesellschsften bieten diese Form der Bezahlung an, die zudem am meisten verbreitet ist. Die Methode ist allerdings für die Carrier und die Firmen bzw. Reisenden selbst kostspielig. Im Fall der Airlines belaufen sich die Transaktionsgebühren für Kreditkarten auf durchschnittlich 8 Mrd. US Dollar pro Jahr, so IATA. In dieser Summe nicht enthalten sind Rückbuchungen und betrugsbedingte Kosten. Allein bei der Lufthansa schlugen Kreditkartenprovisionen 2019, als die Welt der Luftfshrt noch in Ordnung war, mit 232 Mio. Euro zu Buche.

Um Kartenfirmen nicht noch reicher zu machen und sich selbst Gutes zu run, arbeiten die Airlinds bzw. ihr Dachverband an einer eigenen Bezahlmethode. Dazu war vor einigen Jahren schon die Deutsche Bahnk beauftragt worden, eine geeignete Lösung zu entwickelt. Mit Corons bedingter Verzögerung präsentierte die Deutsche Bank nun die Lösung "IATA Pay". Bevor sie "in serie geht" testet als erste Airline Emirates das neue Bezahlverfahren. Statt bis zu 3 % Kreditkartengebühren auf den Flugpreise fällt bei „Emirates Pay“ nur ein fixes Transaktionsentgelt von wenigen Cent an. Das Einsparpotenzial ist beim Golf-Carrier nach dessen Angaben beträchtlich, so Finanzvorstand Michael Doersam.  Wer in Zukunft von seier Kreditkarte auf „Emirates Pay“ umschwenkt, transferiert den Flugpreis per Direktlastschrift in Echtzeit auf ein Konto der Fluggesellschaft. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch Lufthansa & Co. auf den Zug aufspringen.

Für kleinere Airlines will die IATA die Zahlungsabwicklung übernehmen. Anreize - etwa Rückvergütungen oder zeitverzögerte Abbuchungen - sollen die Akzeptanz der Passagiere für die neue Zahlmethode erhöhen. Quelle: IATA / DMM