ILA: Fliegende Taxis und emissionsfreie Flugzeuge

Die Welt der Luft- und Raumfahrt trifft sich im April in Berlin. Die ILA entwickelt sich zur führenden Innovationsmesse. Desmal werden revolutionäre Technologien aus den Bereichen Mobilität 4.0, Digitalisierung, Klima etc. vorgestellt.

Fliegende Taxis, emissionsfreie Flugzeuge, Drohnen aus dem Drucker – die Luft- und Raumfahrtindustrie ist die Innovationsbranche schlechthin. Die deutschen Unternehmen der Branche investieren 11 % ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, etwa doppelt so viel wie andere Industriezweige. Die teils spektakulären Ergebnisse lassen sich vom 25. bis zum 29. April auf der ILA Berlin bestaunen. Mehr als 1.000 Aussteller zeigen in der Hauptstadt ihr Know-how – von ziviler Luftfahrt über Verteidigung und Sicherheit bis Raumfahrt, vom Großkonzern bis zum hoch spezialisierten Zulieferer. 

Die Luft- und Raumfahrttechnologie entwickelt sich rasant, und Deutschland nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Jedes sechste Passagierflugzeug wird hierzulande ausgeliefert, und in jedem neuen Flugzeug steckt deutsche Hochtechnologie, die auch das Thema "Nachhaltiges Fliegen beinhaltet, ein zentrales Feld der ILA 2018. Gemessen am Ausstoß des Jahres 2005 will die Luftfahrt bis 2050 ihre netto CO2-Emissionen halbieren. Neben alternativen Kraftstoffen, etwa aus Algen, ist die Elektromobilität einer der vielversprechendsten Ansätze. In Deutschland wird bereits intensiv geforscht: Flugzeughersteller und Elektrokonzerne, die auf der ILA ihre Konzepte präsentieren, wollen in 15 Jahren Verkehrsflugzeuge mit bis zu 100 Passagieren hybrid-elektrisch fliegen lassen. Entsprechend werden die technologischen Weichenstellungen und komplett neue Flugzeugdesigns heute entwickelt – denn die nächste Revolution im Flugzeugbau steht damit unmittelbar bevor.  

Auch unbemanntes Fliegen ist in aller Munde. Völlig neue Technologien werden in Zukunft die Piloten weiter entlasten und die Sicherheit zusätzlich stärken. Aber nicht nur das: Weltweit entwickeln Ingenieure völlig neue technische Konzepte und Geschäftsmodelle, um Passagiere z.B. von autonom fliegenden Lufttaxis befördern zu lassen. Auf der ILA wird gezeigt, was heute schon möglich ist und welche technischen und regulatorischen Herausforderungen angegangen werden müssen.   

Die Entwicklung von energieeffizienten Großflugzeugen ist bislang extrem zeitaufwändig und kostenintensiv. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 tritt die Luftfahrtindustrie an, diesen Zeitraum massiv zu verkürzen und Kosten zu senken. Virtuelle Entwicklungsprozesse lassen künftige Flugzeuge zuerst im Computer fliegen und Konzepte frühzeitig optimieren. Der Flugzeugbau wird im Zuge von Industrie 4.0 eine erhebliche Automatisierungswelle erfahren. Und Big-Data-Konzepte, die die Informationen hunderter Sensoren an den Flugzeugen auswerten, richten die Wartung völlig neu aus. Zahlreiche Aussteller werden auf der ILA den neusten Stand der Technik zeigen und Zukunftsvisionen vorstellen.  

Zu den Schlüsseltechnologien der Industrie 4.0 gehört die additive Fertigung – kurz: 3D-Druck. Diese Technologien entwickeln sich gerade zu einem Milliardenmarkt. Deutschland, wo aktuell hunderte Millionen Euro in 3D-Technologien investiert und ganze 3D-Campusse aufgebaut werden, zählt hier zur Weltspitze. Die Möglichkeiten gerade für den Flugzeugbau sind faszinierend. So bietet der 3D-Druck Gewichtsreduktionen von 30 bis 55 Prozent. In einer Airbus A350 XWB können damit bis 1.000 kg eingespart werden. Und pro kg weniger Gewicht werden im Laufe eines Flugzeuglebens 25 t Kerosin und damit CO2 eingespart. Die 150.000 erwarteten Besucher werden angesichts spektakulärer Exponate und Flugvorführungen voll auf ihre Kosten kommen.“ Quelle: Messe Berlin / DMM