"Wir haben im Jahr 2020 von Quartal zu Quartal leicht rückläufige Werte bei den Wohlstandsfaktoren gemessen. Dieser Trend konnte in der Frühjahrswelle 2021 nicht bestätigt werden. Mit fast allen Einflussgrößen auf ihren eigenen Wohlstand sind die Deutschen zufriedener als in den letzten Monaten, allerdings liegen die Werte noch etwas unter denen der Vor-Corona-Zeit," so Hans-Peter Drews, verantwortlich bei Ipsos für den NAWI-D. Dieser misst den persönlichen Wohlstand anhand einer Reihe an Kriterien, die die Bevölkerung selbst mit dem Begriff Wohlstand in Verbindung bringt. Zu diesen ökonomischen, gesellschaftlichen, individuellen und ökologischen Kriterien gehören beispielsweise Aspekte wie Einkommenssicherheit, soziale Kontakte, Gesundheit oder auch Toleranz in der Gesellschaft.
Durch Corona wurden im Jahr 2020 die Bevölkerungsgruppen unterschiedlich hart getroffen. So konnte beispielsweise ein überproportional starker Rückgang des subjektiv empfunden Wohlstands bei den Jüngeren (14-24 Jahre) ermittelt werden. Ursachen hierfür waren vor allem die Kontaktbeschränkungen und die steigende Ungewissheit, wie es mit der eigenen Entwicklung weitergehen wird. Die leichte Wohlstandserholung Anfang 2021 ist dagegen in relativ ähnlichem Ausmaß bei allen Bevölkerungsgruppen festzustellen.
Bedacht werden sollte aber auch, dass die Deutschen sich insgesamt recht gut mit der Corona-Pandemie arrangiert haben und diese wohl auch bei der Einstufung ihrer Zufriedenheit berücksichtigt haben. Die langfristige Entwicklung der NAWI-D Werte (Anteile der Bevölkerung, die sehr zufrieden mit ihrem eigenen Wohlstand sind) zeigt, dass es durch die Pandemie zu keinem dramatischen Rückgang des persönlichen Wohlstandes gekommen ist, wohl aber die positive Entwicklung in der Zeit vor Corona gestoppt wurde. Quelle: Ipsos / DMM