Lufthansa Group stellt sich neu auf

Die Lufthansa Group plant, ihre Töchter Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH (Anbieter von Bezahllösungen für das Business-Travel-Management) und LSG-Group (Qualitäts- und Technologieführer im Airline-Catering und verwandten Märkten) zu verkaufen, sobald das Marktumfeld und der gewünschte Erlös dies zulassen. Zudem wird sich der Konzern teilweise von seiner Beteiligung am Wartungsgeschäft der Lufthansa Technik trennen. Und vieles Weitere wird neu beim Luftfahrtkonzern sein.

Die Airplus GmbH steht in der Tradition der Air Travel Card, die bereits 1936 für Piloten und Personal der Fluggesellschaften eingeführt worden war. Das Logo dieser Karte gehört heute zum Erscheinungsbild der AirPlus-Karten. 1986 gründeten elf Luftverkehrsgesellschaften die AirPlus Limited Card Services, die die Marke weiterführte. Aus dieser Verbindung entstand 1989 die Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH (AirPlus). 2020 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 4,8 Mrd. Euro, 2019 waren es noch 16,5 Mrd. Euro. Airplus beschäftigt rund 1.150 Mitarbeiter.

Die Lufthansa Gruppe will bis 2024 Bruttoeinsparungen von rund 3,5 Mrd. Euro (im Vergleich zu 2019) erzielen, etwa 50 % dieser Einsparungen sollen noch in 2021 erreicht werden.  
Ab 2023 sollen die Personalkosten infolge des Abbaus von 26.000 Stellen rund 1,8 Mrd. Euro niedriger liegen. 2020 war der systemrelevante Konzern durch ein Rettungspaket in Höhe von 9 Mrd. Euro vor dem Untergang bewahrt worden (DMM berichtete).

Wie der LH-Konzern bekannt gab, sieht er bei den Buchungen allmählich positive Anzeichen. Hintergrund ist die Beschleunigung der Impfprogramme nun auch in Deutschland und die weltweit schrittweise Lockerung der Reisebeschränkungen. Es heißt, dass die Buchungen im Mai und Anfang Juni doppelt so hoch waren wie im März und April. Die gestiegene Nachfrage sei hauptsächlich von Freizeitzielen rund um das Mittelmeer und Langstrecken-Freizeitmärkten zurückzuführen, auf denen es aktuell nur begrenzte oder keine Reisebeschränkungen gibt.

Der operative Cashflow wird daher im zweiten Quartal 2021 positiv sein, sagte das Unternehmen und prognostiziert, dass die Passagierzahlen im Juni rund 30 % des Vorkrisenniveaus erreichen werden, 45 % sollen es im Juli sein und und rund 55 % im August.

Europas Carrier Nr. 1 will sich „weiter an die unterschiedliche Geschwindigkeit der Erholung im Reisesektor anpassen, indem er sein Angebot an die, wenn auch noch langsame, Erholung im Unternehmenssegment anpasst.

Der Konzern prognostizierte auch, dass bis 2024 mehr als 75 % der Buchungen auf seine Direktvertriebskanäle entfallen werden, gegenüber 50 % im Jahr 2019. Quelle: Lufthansa / DMM