Lufthansa kauft je fünf Dreamliner und A350

Ältere Langstreckenjets werden aufs Altenteil geschickt, neue, effiziente Boeings und Airbus sollen sie ersetzen. A340, B747-400 und sogar die Doppelstöcker A380 stehen auf der Abschussliste der Lufthansa bzw. LH Group. Aktuell hat der Vorstand den Kauf von zehn hocheffizienten Langstreckenflugzeugen, fünf Airbus A350-900 und fünf Boeing 787-9, beschlossen.

Lufthansa schlug bei Boeing gleich mal zu und bekommt 5 bereits fertig produzierte Dreamliner B 787-9. Foto: Boeing

Die Lufthansa Group beschleunigt die Modernisierung ihrer Flotte. Neue, hochwirtschaftliche und treibstoffeffiziente Flugzeuge ersetzen ältere Flugzeugtypen auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke. Der Aufsichtsrat hat dem Erwerb der A350 bzw. Dreamliner zugestimmt. Die neuen Widebodies sollen in der Lufthansa Airline zum Einsatz kommen. Im Rahmen der langjährigen Flottenerneuerung werden in diesem Jahrzehnt in Summe 175 neue Flugzeuge an die Airlines der Lufthansa Group ausgeliefert.

„Auch in dieser herausfordernden Zeit investieren wir konsequent in modernere, wirtschaftlichere und emissionsärmere Flugzeuge. Unsere Langstreckenflotte modernisieren wir aufgrund antizyklischer Opportunitäten sogar schneller als vor dem Beginn der Pandemie geplant. Die neuen Flugzeuge sind die modernsten ihrer Art. Wir wollen unsere globale Führungsrolle weiter ausbauen, u.a. durch innovative Premium-Produkte und eine hochmoderne Flotte – gerade auch aus Verantwortung gegenüber der Umwelt“, sagte Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG.

Die ersten Boeing 787-9 sollen bereits im kommenden Winter für Lufthansa fliegen, die weiteren folgen noch im ersten Halbjahr 2022. Mit der Entscheidung umfasst die Anzahl der Festbestellungen für Boeing 787-9 und Boeing 777-9 insgesamt 45 Flugzeuge.

Aufgrund der dramatischen Auswirkungen der Corona-Krise auf die weltweite Luftfahrt haben einige Airlines die Auslieferung fest bestellter Flugzeuge verschoben. Lufthansa hat Gespräche mit Boeing geführt und eine Möglichkeit gefunden, fünf bereits produzierte 787-9-Flugzeuge zu kaufen. Gleichzeitig verständigt sich der Konzern mit dem Hersteller auf eine Umstrukturierung der geplanten Auslieferungen.

Die fünf neu bestellten Airbus A350-900 werden 2027 und 2028 ausgeliefert. Damit erhöht sich die Anzahl der Festbestellungen des Typs A350 auf insgesamt 45 Einheiten. Gleichzeitig vereinbart die Lufthansa Group auch mit diesem Hersteller eine Umstrukturierung der geplanten Auslieferungen.

Mit dem A350-900, der B 777-9 und der B 787-9 wird die Lufthansa Group die sparsamsten Langstreckenflugzeuge ihrer Klasse, bezogen auf den Kerosinverbrauch pro Passagier und 100 km Flugstrecke, betreiben. Im Schnitt werden die neuen Flugzeuge nur noch rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier und 100 km Flugstrecke verbrauchen. Das sind rund 30 %  weniger als bei ihren Vorgängermodellen, was sich gleichermaßen positiv auf die CO2-Bilanz auswirken wird.

Neben der Erneuerung ihrer Langstreckenflotte setzt Lufthansa auch auf neueste Technologie, maximale Effizienz und den höchsten Kundenkomfort auf der Kurzstrecke. Allein im laufenden Jahr erhält Lufthansa durchschnittlich jeden Monat ein neues, treibstoffeffizientes Airbus-Flugzeug der A320neo-Familie für die Kurz- und Mittelstrecke. Die Auslieferung von weiteren 107 Airbus-Flugzeugen der A320neo-Familie ist bis 2027 geplant.

Die Investition in neue Flugzeuge steht im Einklang mit der Rahmenvereinbarung zwischen dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik Deutschland (WSF) und der Deutschen Lufthansa AG. Gleichzeitig entsprechen die Investitionen dem Grundsatz des Konzerns, die jährlichen Investitionen auf die Höhe der Abschreibungen zu begrenzen und strikt auf die Steigerung des Unternehmenswerts auszurichten.

Wie bislang geplant, soll die Flotte zunächst verkleinert und gleichzeitig umfassend modernisiert werden. Die Dreamliner und A350 werden dabei vor allem viermotorige Langstreckenflugzeuge der Airbus A340-Baureihe ersetzen. Bis Mitte des Jahrzehnts soll der Anteil von viermotorigen Flugzeugen in der Langstreckenflotte insgesamt auf unter 15 % sinken. Vor der Krise lag der Anteil bei rund 50 %. Die Flugzeugkäufe beschleunigen zudem die Reduktion der Flottenkomplexität für mehr Effizienz. Mit den neuen, sparsamen Flugzeugen sinken die Betriebskosten gegenüber den Mustern, die sie ersetzen werden, um rund 15 Prozent. Quelle: Lufthansa  DMM