Lufthansa verschärft Kritik an Fraport

Seit dem Streit um die viel zu niedrigen Gebühren, mit denen Fraport den irischen Billigcarrier Ryanair angelockt hat, ebbt der Ärger zwischen der Lufthansa und dem Betreiber des Frankfurter Flughafens nicht ab. Jetzt droht LH-CEO Carsten Spohr damit, dem Flughafen Rhein-Main zwar nicht den Rücken zu kehren, ihn aber nicht mehr bevorzugt zu behandeln.

Falls der Frankfurter Flughafen seine Probleme mit der Qualität und den Verspätungen, bei denen übrigens Ryanair an erster Stelle steht – dem Lowcost-Carrier sind die Vorschriften Fraports gleichgültig –  nicht in den Griff bekommt, will Spohr vermehrt auf die Drehkreuze München, Wien oder Zürich ausweichen.

Mit München hat Spohr bereits ein Signal gesetzt, indem er fünf der A380 von Frankfurt abgezogen und die München stationiert hat. Auch werden die jüngsten LH-Modelle A350 nahezu alle ihre Basis in der Bayerischen Landeshauptstadt haben. Mit dieser Ankündigung erhöhte Carsten Spohr an der LH-Hauptversammlung (DMM berichtete) den Druck auf den wichtigsten deutschen Flughafen.

Zürich wird gestärkt, indem der LH-Aufsichtsrat der Swiss zwei zusätzliche Langstreckenflugzeuge von Typ Boeing 777-300ER genehmigt hat. Damit erweitert die Swiss ihre Langstreckenflotte auf 31 Maschinen, und es entstehen 300 zusätzliche Arbeitsplätze. Die Swiss will mit den neuen Großraumjets ab 2020 ihr Langstreckennetz erweitern. Swiss-Chef und Lufthanseat Thomas Klühr sieht in erster Linie Chancen für Ziele in Nordamerika, Asien und Südamerika. Quelle: Lufthansa / DMM