Maritim will Hotels verkaufen

Anfang März 2021 verkündete die Maritim Hotelgesellschaft ihr neues „MyMaritim“-Bonusprogramm. Und ganz aktuell denkt das Familienunternehmen über einen Notverkauf eines Teils seiner Hotels nach, was in jetzigen Zeiten freilich denkbar ungünstig ist.

 

Maritim will einige Hotels verkaufen, um besser durch die Coronakrise zu kommen. Foto: Maritim

Wer viel unterwegs ist, beruflich oder privat, kennt sicher einige der zahlreichen Bonusprogramme, die Hotels, Fluggesellschaften oder Reiseveranstalter anbieten. Nur: Die Geschäftsreisebranche liegt beinahe am Boden und private Übernachtungsgäste sieht die Hotellerie auch nur wenige. Maritim hat bis jetzt nach eigenen Angaben etwa 140 Mo. Euro verloren. Dem Traditionsunternehmen mit Sitz im nordrheinwestfälischen Bad Salzuflen bleibt offensichtlich nur ein Ausweg zum Überleben: einen Teil seiner Standorte zum Verkauf anzubieten, so die Inhaberin und Aufsichtsratsvorsitzende des Familienunternehmens, Monika Gommolla. Einzelheiten zu diesen Verkäufen nannte sie nicht.

2019 erwirtschaftete Maritim einen Umsatz von ca. 426 Mio. Euro und einen Gewinn von ca. 28. Mio. Euro. Ab Frühjahr 2020 dann begann das Corona-Malheur mit dem ersten Lockdown, der zu einem 90 %igen Umsatzausfall geführt hatte. Mit den aktuell anhaltenden Schließungen bleiben die Umsätze weiterhin aus. Die Unternehmerin weiter: Staatliche Hilfen seien nahezu ausgeblieben, es seien bisher nur 2 Mio. Euro ausgezahlt worden. Die Lage wird für die Hotellerie und damit auch für Maritim von Tag zu Tag ernster.

Das Hotelunternehmen zählt nach eigenen Angaben 40 Häuser, davon 29 in Deutschland, und weltweit rund 5.000 Beschäftigte. Für Maritim besonders tragisch neben dem Einnahmenausfall ist die Tatsache, dass hochqualifizierte Beschäftigte, die selbst ausgebildet worden sind, gehen. Heute sind bereits rund 2.000 weniger Beschäftigte an Bord. Befristete Verträge wurden notgedrungen nicht verlängert, Auszubildende nicht als Festangestellte übernommen und Mitarbeiter, die über Monate in Kurzarbeit waren, suchten sich Jobs in anderen Branchen. Quelle: Maritim / DMM