Nordamerika-Reisen vor Herbst 2021 ausgeschlossen

Mit hoher Wahrscheinlichkeit bis in den Herbst hinein dürfen Europäer (mit Ausnahme von Inhabern der GreenCard) nicht in die USA und auch nicht nach Kanada einreisen. Für beide Länder hat das Hochfahren des Inlands(Geschäfts)Tourismus Vorrang. Mit der internationalen Öffnung soll es noch mehrere Monate dauern. Damit ist die Lobbying-Offensive des Lufthansakonzerns zunächst einmal ins Leere gelaufen. Der LH-Konzern wollte die USA zu einem baldigen Ende des Reiseverbots drängen, um die lukrativen Transatlantikverkehre zu pushen.

Lufthansa, Swiss und der LH-Partner United Airlines haben eine Expansion ihrer Transatlantikrouten angekündigt oder in Aussicht gestellt. Nach Angaben von Lufthansa und SWISS soll es eine massive Nachfrage nach Flügen in die Vereinigten Staaten geben. Die Rede ist u.a. von einem Buchungsplus von 300 %. Ab Juni wollen die Airlines der Gruppe ihr USA-Angebot erhöhen. Am Freitag, 21. Mai 2021, verkündete die französische Airline La Compagnie, gerade erst vom Staat gerettet, wieder mit ihren All-Business-Class-Flügen von Paris nach New York zu beginnen. Die Frage ist nur, wer soll und darf überhaupt an Bord? US-Staatsangehörige werden es vorrangig sein, die in Bälde wieder den seit Längerem verbotenen europäischen Raum betreten dürfen.

Innerhalb der USA gelten in den einzelnen Bundesstaaten noch Restriktionen. Einige erlauben das Reisen, andere öffnen im Juni, bei weiteren fehlt ein klares Öffnungsdatum noch vollständig. Innerhalb der Vereinigten Staaten haben inzwischen die Geschäftsreiseaktivitäten leiht zugenommen. Die US-Carrier fliegen aktuell etwa 50 % der Kapazitäten der Vor-Corona-Zeit.

Dummerweise für Europa gibt es im Weißem Haus aktuell keine Pläne hinsichtlich einer Änderung der Reisebestimmungen. Die US-Administration vertritt den Standpunkt, dass eine Öffnung ihrer Genzen nur im Zusammenhang mit einer Öffnung der Grenzen des bzw. zum Nachbarn Kanada erfolgen soll. Doch da gibt es das Problem, dass sich in Kanada zurzeit die hochgefährliche indische Coronamutante ausbreitet und daher die Grenze zum südlichen Nachbarn USA dicht bleibt. Die Grenze nur einige wenige Geschäftsreisende passieren. Wegen des hohen Ansteckungsrisikos hat die Regierung in Ottawa festgelegt, die Einreise von Ausländern – auch US-Amerikanern – bis in den Herbst 2021 zu verbieten.

Marsha Walden, President & CEO von Destination Canada, erklärte jüngst auf der virtuellen Reisemesse „Rendezvous Canada“, dass gemäß den kanadischen Behörden eine Lockerung der Grenzbestimmungen erst dann möglich sein wird, wenn 75 % aller Kanadier die erste Impfung und 20 % die zweite erhalten haben. Und das wird nicht vor Herbst 2021 der Fall sein. Also bleiben die US- und kanadischen Grenzen bis in den September/Oktober zu. Letztlich stützt sich die US-Administration auf die Vorgaben der Gesundheitsbehörde Center for Disease Control & Prevention (CDC). Erst wenn die grünes Licht gibt, und alle Bundesstaaten zustimmen, kann es zur von Europa herbeigesehnten Aufhebung des Reisebanns kommen. Dass vereinzelte US-Bundesstaaten sich für internationale Reisende öffnen, die aber dann vollständig geimpft sein müssen, ist eher unwahrscheinlich. Quelle: US.Gov. / DMM