Re-Design der Stuttgarter S-Bahn

Mit einem neuen Erscheinungsbild seiner S-Bahnen möchten der Verband Region Stuttgart und die S-Bahn Stuttgart eine bessere Fahrgast-Lenkung erreichen. Für mehr Fahrkomfort sollen Modernisierungen im Inneren der elektrischen Triebzüge sorgen. Statt im klassischen Verkehrsrot werden die S-Bahnen künftig in hellem Lichtgrau mit prägnanten Farbelementen für Türen und Sonderabteile durch die Region rollen.

In einem modernen lichtgrauen Design fahren künftig die Züge der Stuttgarter S-Bahn Skizze: VRS

Das „Redesign“ wurde in der Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbands Region Stuttgart vorgestellt. Die ersten Züge im hellgrauen Design sollen ab Ende 2021 auf die Schienen kommen. Der neue Anstrich wird bei den heute eingesetzten Fahrzeugen im Rahmen der turnusmäßigen Neulackierungen umgesetzt, die die Züge aus Witterungsgründen rund alle 15 Jahre benötigen. Die bereits 2019 in Auftrag gegebenen zusätzlichen 58 S-Bahntriebzüge sollen bereits im neuen Design geliefert werden.

„Mit den stetig wachsenden Fahrgastzahlen in den Metropol-Verkehren steigt die Anforderung an ein möglichst reibungsloses Ein- und Aussteigen“, sagt Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn Stuttgart. „Darum geht es auch bei unseren Investitionen für ein ‚Redesign‘ der Stuttgarter S-Bahnen. So wollen wir durch farbliche Markierung der verschiedenen Servicebereiche auf der Zugaußenseite unseren Fahrgästen die Orientierung beim Einsteigen erleichtern, um Haltezeiten zu reduzieren.“

Gute Erkennbarkeit. Die bislang eher zurückhaltenden Piktogramme, die Fahrradfahrern den richtigen Einstiegsort angezeigt haben, werden erweitert. Künftig sind die kompletten Bereiche der Sonderabteile in Blau beziehungsweise Gelb für die 1. Klasse eingefärbt und heben sich gut erkennbar für S-Bahn-Fahrgäste auch auf vollen Bahnsteigen ab. Hinzu kommen schwarzgraue Türen, die es erleichtern, am Bahnsteig direkt an der richtigen Stelle zu stehen.

Innovatives Interieur. Erneuerungen wird es auch im Inneren der S-Bahn geben. Vor allem im Bereich der Mehrzweck-Abteile sollen Umbaumaßnahmen und Erweiterungen stattfinden. Diese zielen nach aktueller Planung darauf ab, die Mehrzweckbereiche an den Zug-Enden insbesondere auf die Anforderungen von Rollstuhlfahrern und Fahrgästen mit Kinderwägen auszurichten. Für Radfahrer soll mehr Raum durch zusätzliche Abteile in der Zug-Mitte geschaffen werden. Neben dieser Umstrukturierung sollen in den S-Bahnen neue Monitore mit kundenorientierten Anzeigemöglichkeiten die Fahrgastinformationen verbessern, ein automatisches Fahrgastzählsystem in den Türen wird Informationen zur Echtzeitauslastung geben. Steckdosen in allen Zügen sollen zudem den Komfort erhöhen.

Kosten des „Redesign“. Der Verkehrsausschuss des Verband Region Stuttgart hat die DB Regio mit der Ermittlung der Kosten beauftragt. Die endgültige Entscheidung über den Umfang der einzelnen Gestaltungselemente für den Innenraum erfolgt gegebenenfalls nach dem Vorliegen der Ausschreibungsergebnisse im Herbst. Nach den bisherigen Signalen wird jedoch davon ausgegangen, dass die Umsetzung aller „Redesign“-Elemente inklusive der Ausrüstung der 58 neuen Züge mit WLAN innerhalb des verfügbaren Budgets von rund 170 Mio. Euro umgesetzt werden kann. Die Bereitstellung des Budgets ist ein verbindlicher Teil des Verkehrsvertrags, dessen Verlängerung um vier Jahre im Januar 2019 beschlossen wurde. Quelle: VRS / DMM