Sachsen und Bayern in Sorge vor Delta durch Touristen

Die beiden Ministerpräsidenten von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU) und Bayern, Markus Söder (CSU) warnen vor einer Einschleppung der Corona-Delta-Variante durch Touristen. Man sehe gerade, was in Portugal und Großbritannien passiert, so der sächsische Landeschef. Flugzeuge, die aus diesen Hochrisikogebieten wie Portugal oder dem Vereinigten Königreich nach Deutschland kommen, müssen mit hoher Präzision kontrolliert werden. Dem Bund sind vor dem Hintergrund der Bundsetagswahlen die Sorgen der beiden Bundesländer egal.

Zudem appellierte Sachsens Regierungschef, sich unbedingt impfen zu lassen. Denn die bedrohliche Lage in den beiden genannten Ländern teige, wie schnell sich das Blatt werden kann. Jüngst hatte eine Stichprobe des Deutschen Roten-Kreuzes (DRK) in den Impfzentren Sachsens ergeben, dass Tausende Zweitimpftermine ausfallen, weil vereinbarte Termine nicht eingehalten werden.

Auch der Freistaat Bayern drängt auf klare Vorgaben und Regeln für Reiserückkehrer. „Es war 2020 schon das Problem, dass dies sehr spät gemacht wurde, als der Urlaub in den meisten Bundesländern vorbei war“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem Impfgipfel in der Staatskanzlei in München. So müssen jetzt die vorhandenen Testpflichten bei Rückreisen per Flugzeug, Bahn und Bus kontrolliert werden, Touristen, die zurück nach Deutschland kommen, müssen einen Negativtest bei der Einreise nachweisen und jeder einzelne muss dazu kontrolliert werden. Nur so lässt sich das Risiko eingeschleppter Infektionen bestmöglich minimieren. Der Bund müsse sich aber auch überlegen, heißt es in der bayerischen Staatskanzlei, wie an den Grenzen Stichproben bei Einreisenden durchführen kann.

Auf Reisende kommen vorerst keine schärferen Corona-Regeln bei der Einreise oder Rückkehr nach Deutschland zu. Das ist das Ergebnis von Beratungen von Bund und Ländern vom Montag. Die CDU/CSU geführte Koalition und etliche Bundesländer nehmen lieber eine massive Zunahme von Ansteckungen mit der hoch gefährlichen Delta-Variante in Kauf als das Risiko, Wähler zu verlieren, meinen informierte Kreise. Quelle: Sächsische Zeitung / Bay. Staatskanzlei / DMM