Schweiz: ETCS auf allen Schienen

Die Schweiz hat als erstes Land in Europa ihr Normalspurnetz vollständig auf ETCS (European Train Control System) umgerüstet. Vorteil des Systems ist u.a. eine höhere Kapazität des Netzes.

Um auch bei hoher Verkehrsdichte und höheren Geschwindigkeiten einen sicheren Zugverkehr gewährleisten zu können, sind Zugbeeinflussungssysteme notwendig. Damit können fahrende Züge von außen gesteuert und notfalls auch gestoppt werden. Das European Train Control System (ETCS) ist ein Zugbeeinflussungssystem und grundlegender Bestandteil des zukünftigen einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems ERTMS. ETCS soll langfristig die über 20 verschiedenen Zugbeeinflussungssysteme in Europa ablösen.

Das neue System ermöglicht anders als bisherige Signalsysteme eine vollautomatische Signalübertragung in den Führerstand von Lokomotiven und Triebzügen. Zudem sollten bidirektional Signale übertragen werden können. Während Länder wie die Schweiz, aber auch die Niederlande, Dänemark und Luxemburg eine Vorreiterrolle einnehmen, hinkt Deutschland beim Einsatz von ETCS dramatisch hinterher. Derzeit sind lediglich 230 km des deutschen Schienennetzes mit dem Zugsicherungssystem ausgerüstet. Und das, obwohl Deutschland die meisten Grenzübergänge auf der Schiene in Europa zählt. Quelle: Allianz pro Schiene / DMM