Spanien verbietet eigenen Bürgern nach Mallorca zu reisen

Die spanische Regierung hat im eigenen Land über die Oster-Feiertage überregionale Reisen verboten, u.a. nach Mallorca. Großbritannien hat seinen Bürgern ebenfalls Reisen nach Mallorca untersagt. Nur Deutschland schaut zu, wenngleich das Auswärtige Amt auch für Mallorca vor unnötigen Reisen warnt.

Um Mallorca und andere spanische Reiseziele vor importierten Infektionen zu schützen, verschärfte Madrid die Einreisekontrollen. Danach müssen alle Bundesbürger am Flughafen von Palma nach der Ankunft aus dem Ausland ausnahmslos ihr negatives PCR-Testergebnis vorweisen, so die Gesundheitsbehörde Sanidad Exterior. Und mit dem Schließen der Gastronomie ab 17 Uhr, einer Ausgangssperre ab 22 Uhr und einer Maskenpflicht will die spanische Regierung das Ansteigen der Corona-Fallzahlen auf Mallorca eingrenzen.

Aktuell ergibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, dass 65 % der Bundesbürger die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Mallorca für falsch halten. Besonders groß ist die Ablehnung der Regierungsentscheidung bei den Wählern der Regierungsparteien CDU/CSU (72 %) und SPD (75 %). Wie DMM berichtete, hatte die Bundesregierung die Aufhebung der Quarantäne- und Testpflicht für Rückkehrer von der spanischen Ferieninsel aus nicht nachvollziehbaren Gründen aufgehoben. Inzwischen sollen laut spanischen Medien die Neuinfektionen auf Mallorca wieder im Steigen begriffen sein.

Zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland wünscht sich nicht nur das Bundesland Bayern vom Bund eine bundeseinheitliche Testpflicht für Reiserückkehrer von der spanischen Ferieninsel Mallorca. Der Bund müsse überlegen, ob nicht eine verbindliche Testpflicht möglich wäre, sagte Ministerpräsident Markus Söder. Alles andere wäre "kein gutes Signal".
Wie bedenklich die Situation sei, zeige die Sorge auf Mallorca vor einem zu großen Ansturm von Touristen, sagte Söder. Bayern werde in jedem Fall seine Flughäfen mit entsprechenden Testkapazitäten ausstatten, damit sich dort jeder testen lassen könne.

Der Touristikkonzern TUI, der nur mit Steuermilliarden am Leben erhalten wird, meldete doppelt so viele Mallorca-Buchungen zu verzeichnen wie im gleichen Zeitraum 2019. Daher habe sich der Reiseveranstalter nach den Worten von TUI Deutschland-Geschäftsführer Marek Andryszak entschieden, das Angebot für die Osterferien zu verdoppeln und bietet aktuell über 300 Hin- und Rückflüge an. Quelle: YouGov / Bay. Staatsregierung / TUI / DMM