Start zur ersten transkontinentalen automatisierten Fernfahrt

Delphi Automotive (der Mutterkonzern der Delphi Deutschland GmbH) wird ab Sonntag, 22. März 2015, eine Herausforderung der ganz besonderen Art angehen. Erstmals wird ein Demonstrationsfahrzeug des Automobilzulieferers eine vollständig automatisierte Fahrt von der West- zur Ostküste Nordamerikas unternehmen. Dies soll die längste Strecke ohne Fahrereingriff werden, die ein automatisiertes Fahrzeug in Nordamerika bisher zurückgelegt hat.

Nach dem Start an der Golden Gate Bridge in San Francisco wird der mit modernsten Fahrerassistenzsystemen ausgestattete Audi SQ 5 mehr als 5.500 km bis New York zurücklegen. Auf seinem Weg quer durch den Kontinent wird das Demonstrationsfahrzeug vielfältigen und herausfordernden Fahrsituationen ausgesetzt sein; unterschiedlichem Wetter und Gelände sowie stark wechselnden Straßenverhältnissen vom Großstadtgewühl bis hin zur einsamen Überlandstraße. Von dieser Vielfalt erwarten sich die Ingenieure von Delphi wertvolle Erkenntnisse zur weiteren Optimierung des automatisierten Fahrens. 

„Unsere bisherigen Testfahrten auf den Straßen von Kalifornien und Las Vegas festigten die Erkenntnis, dass wir mit unserem Ansatz des automatisierten Fahrens auf dem richtigen Weg sind“, erläutert Mike Thoeny, Managing Director, Electronic Controls Europe, der Delphi Sparte Delphi Electronics & Safety in der Wuppertaler Delphi Deutschland Zentrale. Und weiter: „Mit den gewonnenen Daten werden wir unsere automatisierten Fahrfunktionen weiter optimieren.“

Das auf der Consumer Electronics Show (CES) im Januar 2015 in Las Vegas vorgestellte Demonstrationsfahrzeug ist mit zahlreichen innovativen Assistenzsystemen – für Stop-and-Go-Fahren, für Überlandfahrten inklusive Spurwechsel, für Stadtfahrten sowie zum automatisierten Parken – ausgestattet, die für eine reibungslose automatisierte Fahrt quer durch die USA sorgen sollen.

  1. Radar-, Kamera und Lidarsensoren sorgen für eine Rundum-Umfelderfassung.
  2. Ein leistungsfähiger Multi-Domain-Rechner übernimmt das komplette Datenmanagement der automatisierten Fahrfunktionen.
  3. Die funkbasierte V2X-Kommunikation (Car-to-Car und Car-to-Infrastructure) bietet zusätzliche Umfeldinformationen, die zur Optimierung der automatisierten Fahrfunktionen genutzt werden.
  4. Intelligente Softwarealgorithmen sorgen schließlich dafür, dass die Systeme auch bei komplexen Fahrsituationen immer die richtige Entscheidung treffen – etwa beim Einfädeln auf eine Autobahn, an Kreuzungen oder beim Überholen eines Radfahrers. 

„Mit diesem umfassenden Produktportfolio und Wissen zur Fahrzeugintegration ist Delphi eines von nur wenigen Zuliefererunternehmen, die ein Komplettsystem zum automatisierten Fahren anbieten können“, betont Thoeny. „Unser Fokus liegt dabei auf skalierbaren, flexiblen und wettbewerbsfähigen Produktlösungen.“

Mit Unterstützung der Stadt Wuppertal und dem Land Nordrhein-Westfalen bemüht sich Delphi auch in NRW automatisiert fahrende Prototypen für den Straßeneinsatz zuzulassen. „Einmal kommen wichtige Komponenten aus den bergischen Delphi Standorten und die Systeme müssen an deutsche Straßenverhältnisse angepasst werden. Dazu müssen die Fahrzeuge, wie in USA, mit einem Ingenieur auf dem Fahrersitz, durch den Verkehr fahren. Es ist wie eine Fahrschulsituation“, erklärt Rainer Denkelmann, Leiter der Vorentwicklung für Steuergeräte und Fahrzeugsicherheit am Wuppertaler Delphi Kunden-Technologie-Zentrum. Quelle: Delphi / DMM