Viele Probleme in USA mit Geschäftsreisen, Meetings und Events

In etwa 35 % der US-Unternehmen sind Geschäftsreisen an der Tagesordnung, so Roger Dow, Präsident und CEO der US Travel Association (USTA) auf einer Pressekonferenz am Dienstag, 15. Juni 2021. In deren Verlauf wurde auch eine Prognose von Tourism Economics vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit der USTA entstanden ist. Die „Studie“ besagt, dass sich Geschäftsreisen von US-Firmen bis 2024 weder bei den Ausgaben noch bei der Anzahl vollständig auf das Niveau von 2019 erholen.

Der Bericht zeigt, dass sich die Ausgaben für inländische Geschäftsreisen in den Vereinigten Staaten im Jahr 2020 auf 88 Mrd. US-Dollar beliefen, 67 % weniger als die 270 Mrd. US-Dollar aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Die Gesamtzahl der Geschäftsreisen im Inland ging dem Bericht zufolge von 464 Mio. im Jahr 2019 auf 181 Mio. im Jahr 2020 zurück.

Die Analyse von Tourism Economics zeigt, dass es um die Zukunft der Geschäftsreisen düster aussehen könnte, wenn wir nicht sofort etwas unternommen würde, so Dow. „Geschäftsreisen waren ein so wichtiger Teil unserer Reisetätigkeit und der US-Wirtschaft und ein wichtiger Motor unserer Gesamtwirtschaft. … Sie trugen 2019 rund 791 Mrd. US-Dollar zur US-Wirtschaft bei und war für 5 Mio. Arbeitsplätze verantwortlich. … Wir müssen uns überlegen, wie wir es schneller in Gang bringen können. … Der Inlandsurlaub läuft wirklich gut, aber mindestens genau so wichtig sind Geschäftsreisen, Meetings und Events.“

Nach der „Großen Rezession“ (Finanzkrise, Anm. d. Red.) von 2008-09 „übertrafen Unternehmen, die ihr Niveau an Geschäftsreisen während dieses Abschwungs beibehalten haben, Firmen, die ihre Geschäftsreisen zurückgefahren haben“, ließ Adam Sacks, Präsident von Tourism Economics, wissen. Nach Sack’s Meinung gibt es einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil, sich weiterhin von Angesicht zu Angesicht zu treffen.

Um die Erholung von Geschäftsreisen zu beschleunigen wird die USTA eine Marketingkampagne unter dem Motto „Let's Meet There“ starten. Allerdings besteht in den USA ein Problem ähnlich den deutschen Bundesländern, dass es nämlich landesweit einen Flickenteppich von Wiedereröffnungsszenarien in den einzelnen Bundesstaaten und von Stadt zu Stadt gibt. Wirtschaftsführer z.B. wissen meist wirklich nicht, was sie erwartet, wenn sie zu einem Ziel in eine andere Stadt oder Bundedesstaat reisen. Zudem  kritisiert Dow die teils sehr veralteten Teilnahmebeschränkungen. USTA forderte die Umsetzung eindeutiger Bundesrichtlinien aus denen ersichtlich ist, dass Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen bei professionellen Meetings und Veranstaltungen leichter umgesetzt werden können als bei anderen Formen großer Versammlungen.

Die Ohio State University veröffentlichte in Verbindung mit der USTA-Pressekonferenz ein von Wissenschaftlern erstelltes Weißbuch, das "wissenschaftlich fundierte Beweise für die Durchführung sicherer und gesunder professioneller Meetings und Veranstaltungen" liefert. Das Weißbuch zitiert Leitlinien aus Quellen wie den US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) und dem Journal of the American Medical Association Network and Health Affairs. Diese Leitlinien befassen sich mit Themen rund um Abschwächungs- und Risikofaktoren im Zusammenhang mit dem Tragen von Masken, dem Abstandhalten, der Belüftung, der Essensverteilung und der Oberflächenreinigung usw.. Zu den Ergebnissen des Papiers gehören Empfehlungen wie die, dass für alle ungeimpften und nicht vollständig geimpften Personen Masken und das Social Distancing unabdingbar sind. Außerdem muss es nach wie vor bei größere Veranstaltungen Belegungsobergrenzen basierend auf dem Belüftungssystem und den Luftstromstandards eines Veranstaltungsortes geben.

Indes sind die Empfehlungen mitunter nicht einfach umzusetzen, so URA. Denn bestimmte Bundesstaaten, darunter Florida und Texas, haben Gesetze erlassen die es Unternehmen verbieten, von Kunden einen Impfnachweis zu verlangen. Quelle: DMM / USTA