Villa Kennedy könnte Nobel-Seniorenresidenz werden

Der Immobilieninvestor CONREN Land, ein eigentümergeführtes Investmentunternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt/M., hat das das Frankfurter Luxushotel „Villa Kennedy“ von der DIC Asset AG und ihrer Tochtergesellschaft GEG für eine zweistelligen Millionensumme erworben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass aus dem Nobelhotel eine Nobel-Seniorenresidenz wird.

Die Villa Kennedy in Frankfurt/M. könnte möglicherweise zu einer Nobel-Seniorenresidenz umgestaltet werden. Foto: Rocco Forte Hotels

Der Innenhof - Garden - der Villa Kennedy, hervorragend geeignet für Veranstaltungen

Die Villa Kennedy gehört zu den Rocco Forte Hotels und hat auch während der Corona-Pandemie geöffnet. Bestehende und zukünftige Buchungen bei Rocco Forte Hotels bis zum 30. September 2021 können bis zu 24 Stunden vor Anreise gebührenfrei storniert werden, heißt es auf der Website. Dort ist ferner zu lesen, dass Gruppenbuchungen, Vorausbuchungen sowie Buchungen für besondere Suiten und Villen individuell geprüft werden.

Die Hotelanlage besteht aus dem denkmalgeschützten Zentralbau, der „Villa Speyer“, sowie den im gleichen Stil errichteten Neubauten. Die Villa wurde nach Entwürfen des Frankfurter Architekten Alfred Günther 1901 in den historisierenden Formen der Gotik und der Renaissance und mit einer hochwertigen Werksteinfassade errichtet. Ursprünglicher Bauherr des Gebäudes an der Forsthausstraße 62 (heute Kennedyallee 70) war der jüdische Bankier Eduard Beitz von Speyer, (1860–1933) – Sohn des Hamburger Unternehmers Ferdinand Beit und Mitglied durch Einheirat der Unternehmerfamilie Speyer, – einer der vermögendsten Deutschen zur Zeit des Kaiserreichs. 1938 wurde die Villa „arisiert“, sprich enteignet und ging in das Eigentum der Stadt Frankfurt über. 1949 schloss der Erbe und Sohn des Erbauers Herbert Beit von Speyer einen Vergleich mit der Stadt Frankfurt/M.. Er erhielt damals 150.000 DM, die Immobilie verblieb im Besitz der Stadt.

Anfang der 2000er Jahre erwarb der Frankfurter Projektentwickler FAY das gesamte Anwesen, ließ die Villa Speyer durch das Londoner Architekturbüro Demetri Porphyrios umplanen und durch Neubauten erheblich erweitern. In der Villa Speyer befinden sich heute die Hotellobby und, unter anderen im Turm, die „Georg Speyer Suite“, die mit 326 m² als eine der größten Präsidentensuiten Europas gilt. Die Villa erhielt ihr ursprüngliches Fassadenbild zurück, das bei den Luftangriffen der alliierten Bomber 1944 verloren gegangen war.

Die Neubauten, die heute 90 % des Hotelkomplexes ausmachen, wurden in den gleichen historisierenden Formen und einer sorgfältigen Architektur mit ursprünglichem Fassadenmaterial ausgeführt. Die Villa Kennedy stellt sich heute als geschlossenes Ensemble dar, das, obwohl weitgehend im 21. Jahrhundert errichtet, dem Typus des großen Palasthotels der vorhergehenden Jahrhundertwende entspricht. Das 5-Sterne-Hotel hat 163 Zimmer, ein Restaurant und Tagungsräume. In der Tiefgarage befinden sich 126 Pkw-Stellplätze.

Der Ankauf durch CONREN Land erfolgte unter Einbeziehung und mit Unterstützung der DPF AG, ein Unternehmen des Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkts, das auf Entwicklung und Betrieb von Premium-Seniorenresidenzen spezialisiert ist. Die Miteinbeziehung des DPF AG könnte ein Hinweis darauf sein, dass CONREN Land die Villa Kennedy für den Fall, dass sich der Hotelmarkt in Deutschland und speziell in Frankfurt nicht erholen sollte, zu einem gehobenen Seniorenwohnen umzufunktionieren. Quelle: CONREN ( wikipedia / DMM