VW-Konzern präsentiert Roadmap zum Thema Akku und Laden

Beim ersten Power Day hat der Volkswagen Konzern seine Roadmap für die Themen Batterie und Laden bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Die Marken des Konzerns, insbesondere Audi, Porsche, Seat und Skoda werden bei der Umsetzung eine zentrale Rolle einnehmen, von der in Zukunft alle Kunden der genannten Konzernmarken profitieren werden. Die Kosten für Batterien beispielsweise sollen durch eine prismatische Einheitszelle entschieden gesenkt werden.

Über Jahre haben alle europäischen Autobauer, auch der VW-Konzern die E-Mobilität buchstäblich verschlafen, so dass der US-Autobauer Tesla mit seinem Elektroautos und der Batterieproduktion um Lichtjahre davonzog. Stattdessen wurde auf klima- und umweltschädliche Verbrenner gesetzt unter dem Deckmäntelchen, die Verbrenner würden sauber gemacht, was physikalisch aber unmöglich ist. Den Riesenvorsprung Teslas einzuholen, hat sich jetzt der VW-Konzern vorgenommen.

So sollen in Europa sechs Gigafabriken zur Fertigung der Stromspender entstehen. Zum weiteren Ausbau des Schnellladenetzes kooperiert der VW-Konzern mit Energieversorgern wie Aral, BP und Iberdrola. Bis zum Jahr 2030 treibt der Konzern die Batterieproduktion in Europa voran und sichert diese langfristig. Im schwedischen Skellefteå wird die Gigafabrik „Northvolt Ett“ ab dem Jahr 2023 Premiumzellen für den Volkswagen Konzern fertigen und schrittweise auf eine Kapazität von 40 GWh ausbauen. Die Gigafabrik in Salzgitter wird ab 2025 eine Einheitszelle für das Volumensegment produzieren. Auch hier sollen perspektivisch bis zu 40 GWh Jahreskapazität möglich sein. Mögliche weitere Standorte und Partner werden geprüft. Durch die Integration weiterer Stufen in der Wertschöpfungskette bis hin zum Recycling sichert sich Volkswagen so langfristig den Bedarf an Zellen für die geplante E-Offensive.

Durch die Einführung der prismatischen Einheitszelle ab 2023 werden die Kosten für die Batterieproduktion um bis zu 50 % bei Volumenfahrzeugen gesenkt. Bis zum Jahr 2030 soll sie in 80 % aller Konzernfahrzeuge verbaut werden. Die Einheitszelle schafft zudem die Voraussetzungen für die Einführung neuer Zelltechnologien.

„E-Mobilität ist zu unserem Kerngeschäft geworden. Nun integrieren wir systematisch weitere Stufen in der Wertschöpfungskette. Wir sichern uns langfristig eine Pole-Position im Rennen um die beste Batterie und das beste Kundenerlebnis im Zeitalter der emissionslosen Mobilität“, sagte Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzern.
Nicht nur die Produktion und die Kosten der Batterien sollen gesenkt werden, auch das Aufladen soll für Kunden einfacher werden: Neben dem bestehenden Joint-Venture IONITY, das freilich seinen Strom für E-Fahrzeugfahrer zu katastrophal überteuerten Tarifen (IONITY kassiert den zehnfachen Preis für eine Kilowattstunde, was z.B. in den USA verlangt wird) sollen weitere Partnerschaften die Zahl der Ladepunkte mit Schnellladefunktion erhöhen. Insgesamt 18.000 neue Schnellladepunkte sollen in Europa entstehen, davon allein 8.000 in Zusammenarbeit mit BP und ARAL. Im städtischen Raum und an Autobahnen wird Enel in Italien den Ausbau der Ladepunkte vorantreiben. In Spanien haben der Volkswagen Konzern und die SEAT S.A. eine strategische Vereinbarung mit Iberdrola geschlossen. Rund 400 Mio. Euro wird Volkswagen für das europäische Infrastrukturprogramm aufwenden.

Elektrofahrzeuge, die auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) entwickelt wurden, sollen in Zukunft nicht nur zu Hause geladen werden können, sondern bedarfsweise sogar Strom ins Netz zurückspeisen. Besitzer eines MEB-Elektrofahrzeugs und einer eigenen Stromproduktion, etwa mit Solarzellen, können somit unabhängiger vom Stromnetz werden. Ab 2022 ist das bidirektionale Laden mit MEB-Fahrzeugen möglich und kann an privaten oder öffentlichen Ladestationen auch dafür genutzt werden, das öffentliche Stromnetz zu Spitzenzeiten zu entlasten oder überschüssige Energie zwischenzuspeichern – ein entscheidender Baustein beim Wechsel zu regenerativen Energien. Quelle: VW / DMM