Was verdient man als Travelmanager? - Teil 1 USA

In den USA beträgt in diesem Jahr das durchschnittliche Gehalt eines Travel Managers 116.123 US-Dollar (97.885,30 Euro). Das waren 2.000 USD (1.686 Euro) mehr als 2019 und 7.000 USD (5.900 Euro) mehr als 2020. Die Umfrage von BTN betreffend das Gehaltsniveau basiert auf der Position des Reisemanagers, seiner Berufserfahrung, dem Umfang der Dienstreisen, der Größe des Unternehmens und dem Standort.

Zwei Drittel der Travel Manager, die an der Umfrage teilnahmen, gaben an, dass ihre Gehälter im Vergleich zur Vergütung im Jahr 2020 gestiegen sind. Unter denjenigen, die Gehaltserhöhungen erhielten, legten die Personen im Durchschnitt fast 7 % über ihrem Vorjahresgehalt zu. Bei einem Fünftel der Befragten gab es keine Gehaltsveränderung gegenüber 2020. Gehaltskürzungen mussten 14 % hinnehmen, wobei sich der „Abschlag“ im Schnitt bei 13 % bewegte.

Wie in den vergangenen Jahren steigen die Gehaltsniveaus von Travel Managern meist direkt proportional zum Gesamtvolumen, das sie in ihren Programmen verwalten. Bei Programmen, die jährlich weniger als 2 Mio. USD für Flugreisen ausgeben, erreichte das durchschnittliche Reisemanagergehalt nicht ganz den sechsstelligen Bereich, sondern landete bei knapp 96.000 USD (ca. 81.000 Euro). Reiseverantwortliche mit ein jährliches Luftfahrtvolumen von mehr als 40 Mio. USD verwalten, streichen über 131.000 USD ein, also ungerechnet ca. 110.400 Euro.

Zur Gruppe mit dem größten Gehaltssprung im Vergleich zum Boomjahr 2019 zählen jene Travelverantwortliche, die Programme zwischen 12 Mio. und 20 Mio. USD für Flugreisen verwalten. Sie verdienen 2021 im Schnitt 128.559 USD (108.400 Euro), was Plus von 16 % gegenüber 2019 entspricht.

US-Firmen melden zurzeit den kräftigsten Anstieg an Stellenangeboten für Travel Manager-Positionen seit 15 Jahren. Insbesondere mittelständische Firmen sind händeringend auf der Suche. Und sie sind es auch, bei denen Travelmanager am meisten anerkannt werden. Das drückt sich auch in den Gehaltsofferten aus.  

Erfahrung zählt.  Natürlich hängt das Erzielen eines guten Gehalts zu einem guten Teil von der Erfahrung und der Erfolgsbilanz des Einzelnen ab. Travel Manager mit weniger als einem Jahr Erfahrung gaben an, jährlich etwa 64.000 USD (ca. 54.000 Euro) zu verdienen, und keiner von denen erhielt eine Bonuszahlung. Im Allgemeinen führt in den USA langjährige Erfahrung im Reisemanagement zu besser bezahlten Positionen. Wer schon 20 Jahre als Travelmanager aktiv ist, darf aber nicht darauf vertrauen, dass er nach 30 Jahren im Job noch viel mehr verdient. Die Durschschnittsgehälter der Reiseverantwortlichen, die weit über 30 Jahre diese Aufgabe erledigen, liegen kau m höher als bei den KollegInnen, die den Job 20 Jahre lang versehen.

Berufsbezeichnung zählt ebenfalls. Übrigens korrelieren in den USA auch Berufsbezeichnung und Karriere mit dem Gehaltsniveau. Wer z.B. im Reisemanagement eines Unternehmens als "Analyst", "Assistent", "Koordinator" oder "Spezialist" enthielten,streichen in aller Regel weniger Geld am Monatsende ein als jene Verantwortlichen, die als „Global T&E Manager“, als „Americas Manager of Travel and Expense“ oder „Global Category Manager of Travel and Meetings“ fungieren. Personen, die letztgenannte Titel führen, verdienen so gut wie alle sechsstellig. Freilich gibt es solche Positionen nur in großen, oft global agierenden Unternehmen mit entsprechend großem Geschäftsreisevolumen. Gute 20 % dieser TMs gaben Jahresgehälter von 150.000 USD (rund 126.000 Euro) und mehr an. Sie sind dann als „Vice President für globales Reisen“ angestellt, als „Senior Manager of Global Travel Operations“, als „Sourcing Director“ usw, wobei die eine breitere  Verantwortung, z.B. auch für die Bereiche Finanzen und Beschaffung tragen.

Über die Hälfte der Befragten gab an, dass sie mehr Zugang zu ihren Chefs haben als noch bis 2019, als die Branche noch nicht Kopf stand. Sie werden mehr in strategische Entscheidungen eingebunden und ihre Tätigkeit erfährt heute mehr Anerkennung denn je. Verändert aber hat sich der Focus auf Sicherheit, Gesundheit und das Wohlbefinden von Dienstreisenden. Das sagen etwa zwei Drittel der Befragten. Bei 46 % der Travelmanager wird mehr Wert auf die Implementierung neuer Technologien und Innovationsförderung gelegt, 36 % sagten, in ihren Firmen würde inzwischen mehr Wert auf virtuelle Meetings gelegt. 30 % konzentrieren sich mehr auf die Entwicklung nachhaltiger Reisepraktiken. Nahezu drei Viertel der Befragten gaben an, dass ihr derzeitiger Prioritätenmix langfristig bestehen wird. 

Wenn diese Verantwortlichkeiten Bestand haben, muss die Art und Weise, wie Unternehmen die Arbeitsleistung des Reisemanagements messen und belohnen, angepasst werden. Nur 34 % der Travel Manager gaben an, dass sie an der Programminnovation gemessen wurden, und 27 % sagten, dass sie an der Technologieimplementierung gemessen wurden. 46 % äußerten, dass beides eine wichtige Veränderung ihrer Rollen während und nach Covid darstellt.

Urbane Zentren zahlen mehr. Der Standort spielt eine große Rolle bei der Bezahlung. So liegen 2021 die Gehälter im Nordosten der Vereinigten Staaten im Durchschnitt bei mehr als 131.000 USD (110.400 Euro). Im Südosten hingegen liegen sie nur bei 98.000 USD (rund 83.000 Euro). Travel Manager in den Plains berichteten von noch niedrigeren Gehältern. Die Region Great Lakes verzeichnete insgesamt durchschnittliche Gehälter von knapp über 102.000 USD (ca. 86.000 Euro). Generell gilt für ganz USA: In den Metropolregionen gibt’s am meisten Geld. Wer z.B. in Chicago als Travel Manager tätig ist, kassiert dort i.d.R. über 128.000 USD 108.000 Euro). In Dalls streichen sie bis zu 149.000 USD ein (ca. 125.500 Euro) ein, in Seattle sogar über 152.000 USD (über 128.000 Euro). Travel Manager in San Francisco und Los Angeles meldeten Gehälter von rund 140.000 USD (ca. 118.000 Euro). Den Vogel schießen aber Reiseverantwortliche in New York City ab: Dort verdienen Reisemanager im Durchschnitt mehr als 163.000 USD, also etwa 137.000 Euro.

Zufriedenheit. Die meisten Travelmanager in den USA sind mit ihrem Job und den Aufstiegesmöglichkeiten zufrieden. Und planen eher selten einen Jobwechsel. 78 % gaben an, von ihren Arbeitgebern gut oder angemessen anerkannt zu werden, und 65 % sagten, sie seien entweder gut bezahlt oder es gab einen fairen Austausch für den Wert, den sie für ihren Arbeitgeber leisten. 65 % meinen, dass sie auch in 2023 den aktuellen Arbeitsplatz einnehmen oder auf  der Karriereleister etwas nach oben gekommen sein werden. Immerhin 21 % sind auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bei einem anderen Arbeitgeber.

Chancen stehen gut. Für den Berufsstand des Travel-Managements stehen in den USA die Chancen möglicherweise besser, da immer mehr Unternehmen den strategischen Wert und den Geschäftssinn erkennen, den Travel Manager mitbringen. Allerdings müssen Travelmanager auch darauf drängen, dass sie noch besser entlohnt oder befördert werden. Die Auswirkungen der Pandemie waren jedoch nicht für alle Travel Manager positiv. Denn nicht wenige Firmen haben 2020 ihre Travelmanager entlassen. Quelle: BTN / DMM