"Wir sehen erfreuliche Zuwächse in fast allen beobachteten Regionen - gleichzeitig fällt auf, dass sich der Wettbewerb verlagert: weg von bloßen Standortvorteilen hin zu Preismodellen, Markenbekanntheit und Kundenloyalität", sagt Sören Ziems, Mitgründer und Managing Director von elvah. "Unsere Daten machen deutlich, wie wichtig eine nachhaltige und profitable Auslastung der Ladepunkte ist, insbesondere angesichts temporär rückläufiger Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen."
Während auf dem AC-Markt (langsames Laden) viele kommunale und regionale Versorger die regionale Spitzenposition behaupten, konzentriert sich das Schnellladen (DC) zunehmend auf wenige große Betreiber. EnBW behauptet in 14 von 16 Bundesländern den ersten Platz.
Aus dem Verhältnis zwischen dem Anteil an allen Ladepunkten und dem Anteil an den gesamten Ladevorgängen lässt sich die Effizienz eines CPOs ermitteln. Ein hoher Wert zeigt also, dass ein Anbieter überdurchschnittlich frequentierte Ladepunkte betreibt - hier ist Ionity nach wie vor führend. also der Auslastung der einzelnen Ladepunkte. Fastned hat sich ebenfalls in der Rangliste der effizientesten Anbieter deutlich nach vorne gearbeitet. Der Report verdeutlicht, dass hohe Investitionen und eine dichte Standortabdeckung zu einer weiteren Konsolidierung im DC-Segment führen könnten.
Erstmals betrachtet der elvah-Report auch angrenzende europäische Märkte. So verzeichnet Luxemburg über den Gesamtzeitraum mit 0,84 Ladevorgängen pro Kopf den höchsten Wert, während die Niederlande mit knapp 12,7 Millionen Ladevorgängen ein beeindruckendes Ladeaufkommen erreichen und damit im Blick auf die absoluten Ladevorgänge in den internationalen Vergleichsmärkten die Nase vorne haben. Belgien, Dänemark, Österreich und Schweden zeigen ebenfalls dynamische Entwicklungen, allerdings unterschiedlich ausgeprägt: Je nach regionaler Bevölkerungsdichte, Wirtschaftskraft und politischem Willen variiert dort sowohl die Ladeintensität als auch die Wettbewerbsstruktur teils erheblich.
In Deutschland offenbaren sich weiterhin starke Unterschiede zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Regionen. Hohe Auslastungszahlen und relativ viele Ladevorgänge finden vor allem an Autobahn-Standorten sowie in Städten und Einkaufszentren statt. An anderen Orten hingegen, zum Beispiel in der Metropole Berlin oder dem Saarland insgesamt, bleibt die Nachfrage deutlich hinter den Erwartungen zurück, was für einige Betreiber die Wirtschaftlichkeit erschwert.
Neben den reinen Wachstums- und Wettbewerbszahlen benennt der Report mehrere Trends, die den Markt künftig prägen dürften. Dazu zählen vor allem dynamische Tarifmodelle, bei denen sich die Preise etwa tageszeit- oder standortabhängig ändern, sowie eine zunehmende Einbindung des Einzelhandels in Form von Ladeangeboten auf Supermarktparkplätzen.
"Der Ausbau des öffentlichen Ladenetzes schreitet zwar voran, doch bestehen nach wie vor große Unterschiede zwischen den Anbietern und den Regionen", sagt Sören Ziems. "Politik und Wirtschaft sollten jetzt die richtigen Anreize setzen, um die Elektromobilität zu beschleunigen - von Förderprogrammen in ländlichen Gebieten bis hin zu klaren Rahmenbedingungen für Preistransparenz und Interoperabilität. Nur so können wir die Elektromobilität in Deutschland und Europa nachhaltig stärken." Quelle: elvah / DMM