2018: 1,4 Mrd. Gästeübernachtungen

Aus dem soeben präsentierten World Tourism Barometer der UNWTO (Welttourismusorganisation der UNO) geht hervor, dass im Jahr 2018 global 1,4 Mrd. Touristenankünfte registriert wurden, also aus dem Ausland herkommende Einreisen mit mindestens einer Übernachtung im Land. Das entspricht einem Wachstum von 6 % gegenüber 2017.

Die Zahlen bedeuten das zweitgrößte jährliche Tourismuswachstum aller Zeiten – das stärkste war 2010 – registriert. 2010 hatte die UNWTO bereits starkes Wachstum prognostiziert und eine Zahl von 1,4 Mrd. Auslandreisen für 2020 in Aussicht gestellt. Diese Zahl wurde nun zwei Jahre früher als erwartet erreicht. Laut UNWTO sei dies ein klares Zeichen dafür, dass der Tourismus heute einer der stärksten globalen Wirtschafts- und Entwicklungsmotoren ist.

Am stärksten wuchs die Reisetätigkeit in Nahen Osten (+10 %), vor Afrika (+7  %) und Asien-Pazifik sowie Europa mit je +6 %. Das Wachstum aus Nord- und Südamerika blieb unterdurchschnittlich.

In  Europa wurden hier 713 Mio. Touristenankünfte registriert – also fast die Hälfte aller Reisen weltweit, weshalb es nicht verwundert, dass vor allem europäische Destinationen wie z.B. Barcelona, Venedig, Bergen etc. über Overtourism klagen. Südeuropa registrierte 7 %  mehr Ankünfte, Zentral-, West- und Osteuropa je 6 %. Nordeuropa blieb trotz der Stärke der skandinavischen Länder stationär, was sich mit der Schwäche Großbritanniens erklärt.

Für das kommende Jahr prognostiziert die UNWTO ein Wachstum von 3 bis 4 %. Im Klartext: Die Reisenachfrage wächst weiterhin, aber nicht mehr so dramatisch. Positiv würden sich die anhaltend zu niedrigen Flugpreise und die immer bessere (Flug-)Anbindung zahlreicher Städte, gerade in den sich entwickelnden Märkten auswirken. Negative Auswirkungen erwartet man von der Abschwächung der Weltwirtschaft, von den Unsicherheiten rund um den Brexit sowie diversen geopolitischen und wirtschaftlichen Spannungsfeldern. Quelle: UNWTO / DMM