2020 mehr Staus im Ländle als 2019

Welche Folgen hatten die Beschränkungen durch Corona auf den Reiseverkehr in diesem Sommer? Das hat der ADAC in der regionalen Staubilanz für die badenwürttembergischen Sommerferien vom 30. Juli bis 13. September untersucht. Das

Ergebnis: Im Gegensatz zum bundesweiten Trend gab es in Baden-Württemberg rund 5 % mehr Staus im Vergleich zum Vorjahr.

Zeigte sich das Verkehrsgeschehen an den ersten beiden Reisewochenenden noch verhalten, so nahm es ab Mitte August Fahrt auf. Vor allem zum Ferienende hin stiegen auch die Stauzahlen stark an. Insbesondere der verheerende Lkw-Verkehr, der für hunderte Milliarden Euro Schäden Jahr für Jahr verantwortlich ist, sorgte auch im Ländle oft ein Ende des Vorankommens, zumal die Sattelzüge & Co. oft zwei von drei Spuren blockieren. Zusätzlich zu den Urlaubsheimkehrern waren aufgrund des schönen spätsommerlichen Wetters noch viele Wochenend- und Tagesausflügler auf den Straßen unterwegs. So war das letzte Reisewochenende vom 11. bis zum 13. September auch gleichzeitig das staureichste. Zu diesem Zeitpunkt war Baden-Württemberg als einziges Bundesland noch in den Ferien, hier zählte der ADAC insgesamt 642 Staus, 29 % mehr als 2019.

Insgesamt gab es an den baden-württembergischen Ferienwochenenden in diesem Jahr 3.900 Staus – das entspricht einer Steigerung von 5 % im Vergleich zum Vorjahr mit 3.700 Staus. Etwas niedriger als im Vorjahr waren hingegen die gemessenen Staulängen. Hier verzeichnete der ADAC einen Rückgang von 19 %. 2020 summierte sich die Länge der registrierten Staus an den sieben Ferienwochenenden in Baden-Württemberg auf insgesamt 8.300 km, im Vorjahr waren es noch 10.200 km. Der ADAC vermutet, dass die Intensität der Urlauberströme deutlich geringer war und daher die Staus nicht die Länge des Vorjahres erreicht haben.

Häufig waren Baustellen die Ursache für die längsten Staus. Gleich am ersten Freitag, 31. Juli 2020, wuchs die Blechlawine auf der A7 zwischen Aalen/Oberkochen und Dinkelsbühl/Fichtenau auf 19 km an. Grund dürften die Bauarbeiten am Virngrundtunnel gewesen sein. Besonders betroffen waren auch die Bereiche auf der A5 zwischen Karlsruhe und Rastatt sowie Kreuz Walldorf und Karlsruhe mit jeweils 17 km Staulänge. Viel Geduld benötigten Autofahrer zudem am 9. September auf der A5 zwischen Freiburg Mitte und Herbolzheim: Hier staute sich der Verkehr nach einem Unfall auf 15 km.

Deutschlandweit - Am meisten Stillstand am Freitag. Auf ganz Deutschland gesehen war wie schon 2019 der Freitag der mit Abstand staureichste Wochenendtag. Auf diesen Tag entfielen rund 51 % aller Wochenendstaus, da zum Urlauberverkehr auch noch der Berufsverkehr inclusive der Millionen von Lkw hinzukam. Besser kam man an den Samstagen (24 % aller Staus) und Sonntagen (25 % aller Staus) auf den deutschen Autobahnen voran. Quelle: ADAC / DMM