300 % Strafsteuer auf Bombardier C-Series

Das US-Handelsministerium belegt Regionaljets der C-Serie des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier, sofern sie bei US-Airlines zum Einsatz kommen sollten, mit einer nahezu 300 %igen Strafsteuer.

Das Ministerium schätzt, dass diese Mittelstreckenflugzeuge mit 100 bis 150 Sitzplätzen von der kanadischen Regierung subventioniert und unter dem Herstellungspreis verkauft werden. Infolgedessen hat das Ministerium einen Ausgleichszoll von 212,39 % gegenüber 220 % der Vorentscheidung vom 26. September 2017 und einen Antidumpingzoll von 79,82 % (unverändert gegenüber der vorläufigen Entscheidung vom 06. Oktober) festgesetzt.

Die Trump-Administration, die entschlossen ist, US-Unternehmen und amerikanische Arbeitsplätze zu verteidigen, eröffnete im Frühjahr eine Untersuchung auf Antrag von Boeing, das den kanadischen Konkurrenten beschuldigte, sein brandneues Mittelstreckenflugzeug, das u.a. bei der Lufthansa-Tochter Swiss, im Einsatz ist, mit Verlust zu verkaufen. Gemäß der Beschwerde des US-Herstellers verkaufte Bombardier jede CS100 für 19,6 Mio. USD bei Herstellungskosten von 33,2 Mio. USD.

Nachbar Kanada zeigt sich "zutiefst besorgt über die protektionistische Natur der Behauptungen von Boeing, die darauf abzielen, seine Dominanz auf dem US-Markt zu stärken, indem sie Bombardiers C-Series-Flugzeuge am Import hindert", sagte Chrystia Freeland, Minister für kanadische Außenbeziehungen. Die kanadische Regierung zeigt sichnach DMM-Informationen entschlossen, kanadische Unternehmen und kanadische Arbeiter gegen den Protektionismus der US-Regierung zu verteidigen. In einer ähnlichen Reaktion schätzte Bombardier, dass das US-Handelsministerium „langjährige Geschäftspraktiken in der Luftfahrtindustrie ignoriert, darunter Einführungspreise und die Finanzierung von Flugzeugprogrammen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar“.

Trotz der endgültigen Entscheidung des Handelsministeriums wird das letzte Wort bei der U.S. International Trade Commission (USITC) liegen, die im Februar 2018 über diese Angelegenheit entscheiden soll. DMM