42 Tote bei Einsturz einer Autobahnbrücke

Beim Einsturz einer Autobahnbrücke aus den 1960er Jahren im italienischen Genua sind am Dienstag, 14. August 2018 gegen 11.35 Uhr mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Der Einsturz riss 35 Pkw und drei Sattelzüge mit in die Tiefe. Zahlreiche Autos seien zwischen den Betontrümmern eingequetscht, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Polizeikreise. Auch in Deutschland sind infolge des massiven und überschweren Lkw-Verkehrs derlei Unglücke nicht ausgeschlossen.

Italienische Medien melden, dass ein bis zu 200 Meter langer Abschnitt der vierspurigen Autobahnbrücke Ponte Morandi (auch als Polcevera-Viadukt bezeichnet), die u.a. den Fluss Polcevera, ein Gewerbegebiet, Bahnstrecken und einen Umschlagbahnhof überspannt, aus einer Höhe von ca. 45 Metern auf darunterliegende Gebäude in der Via Walter Fillak im Quartier Sampierdarena stürzte. Die A10 verbindet Genua mit Savona und Ventimiglia. Zur Unglückszeit soll es massive Regenfälle über der Hafenstadt gegeben haben. Unter dem Trümmergewirr aus Beton und Stahl soll es weitere Todesopfer geben.

Um 11.40 Uhr wurde der Eisenbahnverkehr im Knotenpunkt Genua wegen des Brückeneinsturzes zwischen Genua Rivarolo und Genua Sampierdarena eingestellt. Gegen 14 Uhr konnte der Verkehr auf der Linie Genua - Savona - Ventimiglia wieder aufgenommen werden. Auf der Strecke Genua Piazza Principe -  Arquata Scrivia (Richtung Turin und Mailand) läuft der Verkehr mit Verspätungen und Ausfall einzelner Züge.  Auf der Strecke  Ovada - Genua Piazza Principe ist der Verkehr zwischen Genua Borzoli und Genua Piazza Principe noch immer unterbrochen.

Das Unglück weckt böse Erinnerungen: Denn auch in Deutschland sind infolge des überbordenden Lkw-Verkehrs zahlreiche Brücken marode geworden und einsturzgefährdet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch in Deutschland eine solche Katastrophe eintreten wird, sagen Fachleute.  Denn viele Brücken verrotten gefähgrlich, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschlanbd  den Brücken-Architekt Richard Dietrich. Schuld ist der Werkstoff Beton einerseits, die massive Zunahme des schweren Lkw-Verkehrs andererseits. Bei den Betonbrücken besteht das Problem, das durch Risse Feuchtigkeit eindringen und den Beton instabil machen kann. Stahlbrücken seien wesentlich langlebiger und stabiler. Ein weiteres Problem: Das gut funktionierende Kartell der Betonindustrie, die es geschafft haben soll, dass angehende Bauingenieure an den Universitäten nur noch mit dem Werkstoff Beton vertraut gemacht werden. Quelle: RND / ANSA / DMM