51 % haben 2020 das Reisen nicht vermisst

Die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT) stellte am Mittwoch, 10.02.2021 ihre neue Tourismusanalyse vor. Die Stiftung befragte dafür nach eigenen Angaben mehr als 3.000 Menschen zu ihren Reisen im vergangenen Jahr und ihren Urlaubsplänen für dieses Jahr. Wichtigstes Ergebnis: 78 % der Befragten antworteten, dass das Gefühl der Unsicherheit wegen der andauernden Corona-Pandemie erstmal bleiben wird. Und zwei Drittel wollen eher nicht so weit entfernte Ziele ansteuern. Die Hälfte der Befragten (51 %) gab an, das Reisen in 2020 nicht vermisst zu haben.

Die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie prägten das abgelaufene Reisejahr. Nur noch 37 % der Bundesbürger – und damit rund 40 % weniger als noch 2019 – sind 2020 wenigstens 5 Tage verreist. In der modernen Geschichte des Reisens hat es einen solchen Einbruch noch nicht gegeben, selbst zu Zeiten der Golfkriege, der Terroranschläge am 11. September oder der Wirtschafts- und Finanzkrise verreiste stets die Mehrheit der Bundesbürger.

Solange die Angst, sich zu infizieren, krank zu werden oder im Urlaub gar ärztliche Hilfe zu benötigen im Hinterkopf ist, werden viele Bundesbürger mit einem unguten Gefühl unterwegs sein oder gleich ganz zu Hause bleiben, sagte der wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung, Prof. Dr. Ulrich Reinhardt.

Von den Urlaubsplanern will ein Drittel in Deutschland bleiben, 40 % denken an ein europäisches Ziel  , z.B. Spanien (8,8 %), Italien (6,2), Skandinavien (4,1) und Österreich (2,9).

2020 stieg der Anteil der Inlandsreisen im Vergleich zu 2019 um gut 21 Prozentpunkte auf 55,5 %. Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen konnten ihre Marktanteile jeweils in etwa verdoppeln. Die Anzahl der Ankünfte blieb allerdings in etwa gleich, weil insgesamt weniger Menschen verreisten.

Zu europäischen Zielen reisten 10,3 % weniger als 2019. Erstmals seit etwa 50 Jahren war Österreich wieder das beliebteste Auslandsreiseziel der Bundesbürger, gefolgt von Italien, Spanien und Skandinavien. Die stärksten prozentualen Rückgänge verzeichneten Spanien und die Türkei. Auf niedrigem Niveau gewannen Österreich, Skandinavien und Polen Marktanteile. Hauptgründe hierfür waren laut BAT.-Stiftung die relativ kurze Anreise sowie eine – zumindest gefühlt – geringere Unsicherheit.

Einen Einbruch erlitt auch der Fernreisemarkt. Von denjenigen, die 2020 unterwegs waren, steuerten nur 17,2 % ein Land in der Ferne an, 10,7 % weniger als 2019. Davon lagen die Hauptreiseziele in Asien. Der Anteil deutscher Urlauber, die in die USA und Kanada, nach Ägypten und Tunesien reisten, ist um jeweils rund 80 % gesunken. Info: https://www.stiftungfuerzukunftsfragen.de/index/ / Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT) / DMM