Aerodynamik ist ein wesentlicher Baustein der langen Audi-Historie. Schon der NSU Ro 80 verfügt 1967 über eine aerodynamische keilförmige Karosserie mit einem cw-Wert von 0,35, die das Autodesign nachhaltig verändern sollte. Auch die im Sommer 1983 vorgestellte dritte Generation des Audi 100 (C3) zeichnet sich mit einem für damalige Verhältnisse außergewöhnlich guten cw-Wert von 0,30 aus. Unmittelbar danach schreibt die dritte Generation des Audi 80 (B3) diese Erfolgsgeschichte mit einem Luftwiderstandswert von 0,29 fort. Nun fügt der Audi A6 e-tron ein neues Kapitel hinzu und belegt einmal mehr, dass sich bei Audi Form und Funktion stets zu einer perfekten Synthese verbinden.
Um die cw-Bestwerte des A6 Sportback e-tron und Avant e-tron zu erreichen, war reichlich Detailarbeit notwendig. Allein der steuerbare Kühllufteinlass (SKE) unter dem Singleframe, der dafür sorgt, dass der Fahrtwind diese Zone mit geringen Verlusten umströmen kann, brachte einen cw -Vorteil von 0,012 oder umgerechnet etwa zwölf Kilometern. Auch der Unterboden spielt eine große Rolle in der aerodynamischen Güte eines Autos. Es haben Radien angebracht, Versteifungsrippen optimiert und Abrisskanten an neuralgischen Stellen beim A6 Sportback e-tron. Der Heckdiffusor ist auch ein wichtiges Element für die Aerodynamik: Hier liegt die Strömung aufgrund des glatten Unterbodens direkt an und der Druckrückgewinn wirkt sich positiv auf den cw-Wert aus. Der Unterboden ist weitgehend geschlossen und es wurden diverse Bauteile feinoptimiert: dazu gehören speziell angepasste Radspoiler und 3D-Anlaufkörper vor den Vorderrädern, die jeweils für den Sportback und Avant individuell mittels CFD-Analysen optimiert sind und bei Windkanalmessungen den cw-Wert zwischen 0,002 und 0,009 verbessern.
Die Abstimmung von Grundform, Heckhöhe, Heckkontur und Unterbodengestaltung beeinflusst nicht nur den cw-Wert, sondern auch den Auftrieb des Fahrzeuges. Durch die Feinabstimmungen im Unterboden wurde ein Optimum aus Auftrieb und cw-Wert gefunden. Der Avant ist mit einem weiteren Spoiler am Diffusor ausgestattet, um den grundlegenden Unterschied der Aerodynamik von Sportback- und Avant-Silhouette zu kompensieren. Dies bedeutet, dass sich die Unterbodenströmung der beiden A6 e-tron Derivate unterscheidet. Auch aus diesem Grund kommen beim Avant breitere 3D-Anlaufkörper zum Einsatz, die die Umströmung des Vorderrades verbessern.
Aerooptimierungen, die einige Räder in den verschiedenen Dimensionen aufweisen, komplettieren das Aerodynamik-Konzept des A6 e-tron. Früher mussten Räder quasi nur Festigkeitsanforderungen gerecht werden. Heute werden intelligente Aeroräder entwickelt und designt, die möglichst effizient sind. Denn die Räder und sogar die Reifen haben einen großen Einfluss auf die Reichweite eines Elektrofahrzeugs. So gibt es beim A6 e-tron ein spezielles Aerorad in 19 Zoll und zwei spezielle Aeroräder in 20 Zoll. Quelle: Audi / DMM