Accor schließt vorübergehend zwei Drittel seiner 5.000 Hotels

Dem Accor-Konzern geht es alles andere als gut. Jetzt muss der Hotelriese zwei Drittel seiner Häuser weltweit schließen. Bereits die Hälfte der Häuser ist temporär zu, in der Woche ab 06. April sollen es bis zu zwei Drittel sein, so das Unternehmen. Das Management kämpft mit zahlreichen Maßnahmen darum, die nächsten Wochen zu überstehen und die Auswirkungen auf Ertrag und Zahlungsfähigkeit zu begrenzen.

Der Accor-Hotelriese schließt in der Woche ab 06. April 2020 zwei Drittel seiner 5.000 Häuser. Foto: Accor - wikimedia

Das Accor-Management hat entschieden, dass es für alle Beschäftigten ein Reiseverbot gibt, einen Einstellungsstopp, reduzierte Arbeitszeit und/oder Kurzarbeit für 75 % der Teams in den Unternehmenszentralen weltweit im 2. Quartal 2020. Damit sollen die allgemeinen Verwaltungskosten um mindestens 60 Mio. Euro reduziert werden. Um ebenfalls 60 Mio. Euro soll bei Investitionsplanungen für 2020 gespart werden. Zudem werden die Ausgaben für Vertrieb, Marketing, IT angepasst. Und infolge der Unsicherheit hat der Accor-Vorstand entschieden, auf eine Dividendenauszahlung für das Jahr 2019 in Höhe von rund 280 Mio. Euro zu verzichten.

Der französische Hotelgigant verfügt derzeit über einen Barbestand von 2,5 Mrd. Euro und eine nicht in Anspruch genommenen Kreditlinie in Höhe von 1,2 Mrd. Euro. Das sollte ausreichen, um halbwegs gut über die Krise hinweg zu kommen. Langfristig sieht das Management dennoch optimistisch für die Zukunft der Hotelbranche.

Nach Beratung mit den Hauptaktionären von Accor, JinJiang International, Qatar Investment Authority, Kingdom Holding Company und Harris Associates, hat Accor beschlossen 25 % der geplanten Dividenden (70 Mio. Euro) für die Einrichtung des „ALL Heartist Fund“, einer Zweckgesellschaft für COVID-19, bereitzustellen. Dieser Fonds wird hauptsächlich folgende Fälle unterstützen: die 300.000 Mitarbeiter des Unternehmens erhalten Unterstützung, um ihre Krankenhauskosten in Zusammenhang mit COVID-19 zu bezahlen, falls sie nicht über eine Sozial- oder Krankenversicherung verfügen; je nach Einzelfall erhalten Mitarbeiter in Kurzarbeit finanzielle Unterstützung, auch allenfalls Partner. Darüber hinaus will Accor seine Solidaritätsinitiativen ausweiten, um Fachkräfte in Pflege- oder Gesundheitsberufen und gemeinnützige Organisationen zu unterstützen. Quelle: Accor / DMM