ADAC Luftrettung noch moderner und sicherer

Die gemeinnützige ADAC Luftrettung hat an ihrer Station in Senftenberg als neuen „Christoph Brandenburg“ einen Helikopter des Typs H145 mit Fünfblattrotor in Dienst gestellt. Die Maschine ist nach „Christoph Westfalen“ in Münster/Greven die zweite dieses Typs, die die ADAC Luftrettung erworben und in Betrieb genommen hat.

Das neue Rotorsystem der H145 mit fünf Blättern sorgt für eine ruhigere Lage in der Luft, wodurch im Innenraum des ADAC Rettungshubschraubers praktisch keine Vibrationen mehr wahrnehmbar sind. Foto: ADAC

Einer der Vorzüge des modernsten Rettungshubschraubers von Airbus Helicopters ist seine ruhigere Lage in der Luft. Diese erweitert den Spielraum bei der medizinischen Versorgung, wovon Patienten wie Crews gleichermaßen profitieren. Dank drahtlosem Internet können die fliegenden Gelben Engel Vitaldaten oder Diagnosen in Echtzeit an das Zielkrankenhaus übertragen und so die bestmögliche Weiterbehandlung der Patienten unterstützen. Mit digitaler Gerätesteuerung und modernsten Assistenzsystemen im Cockpit verbessert sich zudem die Sicherheit an Bord auch bei anspruchsvollen Flugbedingungen.

Mit zwei Triebwerken à rund 900 PS ist der Hubschrauber stark motorisiert, so dass die fliegenden Gelben Engel mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 260 km/h schnellstmöglich zu Verunglückten und Kliniken gelangen. Das maximale Abfluggewicht liegt bei 3,8 Tonnen. Das Gewicht der neuen H145 ist geringer als das des Vorgängermodells. Dadurch bietet der Helikopter bis zu 150 kg mehr Nutzlast, die etwa für zusätzliche Spezialausrüstung oder medizinisches Personal zur Versorgung von Intensivpatienten genutzt werden kann. Zudem kann mehr Treibstoff mitgeführt werden.

Die Indienststellung der neuen H145 bedeutet für die Crews in Senftenberg jedoch keinen endgültigen Abschied vom Vorgängermodell. Die neue Maschine wird vereinzelt auch an anderen Standorten eingesetzt oder während der Wartung nicht vor Ort sein. Dann kommt aus dem Wartungsbestand der ADAC Luftrettung gegebenenfalls bis zur vollständigen Umstellung der Flotte wieder der bisherige Helicopter-Typ mit vier Rotoren zum Einsatz.

Dank Spezialausbildung und -ausrüstung übernehmen „Christoph Brandenburg“ und die Crew 24 Stunden am Tag Intensivtransporte und Notfalleinsätze (sog. Primäreinsätze). Letztere gelten, auch wegen der Landungen an unbeleuchteten Landeplätzen, als besonders anspruchsvoll. Bei Einsätzen in der Dämmerung oder Dunkelheit greifen die fliegenden Gelben Engel auf Nachtsichtbrillen zurück, die zum hochmodernen „Night-Vision-Imaging-System“, kurz NVIS, gehören.

„Christoph Brandenburg“ ist der Intensivtransporthubschrauber des Landes Brandenburg und wurde 1994 als erster Intensivtransporthubschrauber in den östlichen Bundesländern in Betrieb genommen. Gemeinsam mit „Christoph 33“ vom Typ H135, der tagsüber zu Primäreinsätzen im Radius von 50 - 70 km fliegt, komplettiert er die Doppelstation Senftenberg. Diese ist eine der leistungsfähigsten und modernsten Luftrettungsstationen Deutschlands und gleichzeitig die größte der 37 Stationen der ADAC Luftrettung.

2021 hob „Christoph Brandenburg“ 1072-mal ab (2020: 1169-mal), „Christoph 33“ wurde 1559-mal alarmiert (2020: 1658-mal). Die häufigsten Einsatzgründe waren Unfälle („Christoph Brandenburg“ 17 %, „Christoph 33“ 22 %), Notfälle des Herz-/Kreislaufsystems wie Herzinfarkte (42 % und 35 %), Notfälle des Atmungssystems (14 % und 10 %) und neurologische Notfälle wie ein Schlaganfall (14 % und 19 %). Quelle: ADAC / DMM