ADAC: Mobilität im Wandel

Seit Mitte März gelten deutschlandweit Ausgangsbeschränkungen. Das hat Folgen für die Mobilität. Der ADAC wollte wissen: Wie sehr haben die Bürger ihr Verhalten verändert? Die Ergebnisse zeigen: Offenbar bleiben die Menschen tatsächlich zu Hause. Und: Die Corona-Krise könnte auch bei der Nutzung von Auto, Fahrrad oder ÖPNV Spuren hinterlassen.

So hat sich der Anteil an Personen, die an jedem Werktag zum Arbeits- oder Ausbildungsplatz fahren, von 66 auf 32 % halbiert. Zwei von fünf Menschen legen dafür aktuell gar keine Wege mehr zurück.

Ihre Einkäufe erledigen 70 % – bisher 37 % – nur noch an einem oder zwei Tagen pro Woche. Für den Weg ins Fitnessstudio oder zum Sportplatz benutzten bislang 22 % das Auto. Da fast alle Sporteinrichtungen und -anlagen schließen mussten, sind nur noch 10 % der Bundesbürger mit dem Pkw auf dem Weg zu einer sportlichen Betätigung.
38 % der Befragten fühlen sich durch die Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit nur in geringem Ausmaß belastet, besonders trifft dies auf Senioren zu. Auf der anderen Seite empfinden immerhin 26 % eine starke Belastung durch die geringere Mobilität. Etwa jeder vierte Befragte fährt nicht mehr mit dem Öffentlichen Nahverkehr. Diese Zahl bezieht sich allerdings auf alle Teilnehmer der Umfrage – unter ihnen waren auch Personen, die schon vorher nicht oder nur selten Bus oder U-Bahn nutzten.

Die ganze Dramatik der Entwicklung zeigt sich beim Blick auf die Personen, die bisher schon mit Bus, Bahn und Zug unterwegs waren: Bei dieser Gruppe beträgt der Rückgang sogar 43 %. Prozent. Außerdem wird etwas mehr zu Fuß gegangen und weniger Fahrrad gefahren. Vor allem Senioren nutzen das Auto weniger.
Die Mehrheit der Befragten wird die einzelnen Verkehrsmittel in Zukunft mehr oder weniger unverändert nutzen. Ein Verlierer könnte aber das Flugzeug sein: Fast ein Viertel der Umfrage-Teilnehmer wird sich wahrscheinlich seltener in die Luft begeben. Gewinnen wird möglicherweise das Auto, das nach der Krise ein Teil der Befragten häufiger nutzen will. Jeder Vierte rechnet außerdem damit, künftig häufiger zu Fuß zu gehen, etwa jeder Fünfte, öfter Rad zu fahren. Quelle: ADAC / DMM