Ärger mit den Flugticket-Rückerstattungen

Die Tausende von Flugausfällen bei der Lufthansa Group seit Beginn der Corona-Krise haben eine unangenehme Begleiterscheinung für zahllose Kunden: Sie sollten eigentlich schon lange das für ihre Tickets bezahlte Geld zurück erstattet bekommen haben. Doch noch immer warten etwa 1,4 Mio. „Möchte-gern-Passagiere“ auf die Rückerstattung. Deswegen herrscht dicke Luft zwischen dem Wirtschaftsministerium und der Führungsetage der Lufthansa.

Nach langem Hickhack hatte die Bundesregierung mit ihrem 9 Mrd.-Euro-Hilfspaket die Lufthansa vor dem Untergang bewahrt. Geld, das der Steuerzahler aufbringen musste. Trotz vielfacher Beteuerungen des Luftfahrtunternehmens warten noch rund 1,4 Mio. Kunden auf die Rückerstattung der Kosten für ausgefallene und gestrichene Flüge. Laut Luftfahrtbundesamt sind von 4,48 Mio. Erstattungsanträgen erst 3,24 Mio. bearbeitet. Bei Eurowings sollen bis heute knapp 50 % der 378.000 Anträge auf Erstattung bearbeitet sein. Lufthansa soll seitens ihrer Kunden für die abgesagten Flüge etwa 3 Mrd. Euro kassiert haben, sprich, die Kunden sind als Kreditgeber aufgetreten in der Annahme, dass sie beim Ausfall das Geld binnen sieben Tagen, so wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, auch zurück erhalten.

Doch es ist wie in der gesamten Reisewirtschaft: Das Geld der Kunden wird umgehend für andere Dinge ausgegeben und ist im Ernstfall nicht mehr vorhanden, um es anständigerweise wieder zurück zu zahlen. Quelle: Bundeswirtschaftsministerium / DMM