Aerolíneas Argentinas schrammt an Pleite entlang

Aerolíneas Argentinas könnte im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise des Landes und den Streiks im November in die Pleite rutschen. Aber der Staat wird einmal mehr aushelfen.

Die MitarbeiterInnen wollen höhere Löhne durchdrücken, die sie zum Überleben brauchen, wohingegen die Fluglinie sich die gesteigerten Personalkosten kaum noch leisten kann. Erst am 26. und 27. November musste die Fluggesellschaft 418 Flüge streichen nach einem Ausstand von Beschäftigten, die sich gegen Sanktionen wehrten, die der Carrier nach einem Streik Anfang November gegen sie erlassen hatte. Und zu allem Übel war während des G20-Gipfels der zweite Flughafen von Buenos Aires, Jorge Newbery, für den Passagierverkehr geschlossen, was der Fluggesellschaft ein weiteres Minus bescherte. Angesichts des „Horrormonats“ sagte CEO Luis Malvido gegenüber dem Radiosender Mitre, die Airline sei praktisch pleite. Um die Gehälter weiter zahlen zu können, müsse er den Staat um Hilfe bitten.

Aerolíneas Argentinas leidet u.a. unter steigenden Kerosinpreisen, unter dem Verfall der Preise der Inlandsflüge und dem schlechten Stand des argentinischen Pesos gegenüber dem US-Dollar, in dem die Fluglinie viele Rechnungen bezahlen muss.

Argentiniens Transportminister Guillermo Dietrich trat Gerüchten entgegen, dass Aerolíneas gegroundet oder privatisiert (verkauft) würde. Aber ohne den Staat wäre das Luftfahrtunternehmen tatsächlich schon seit langer Zeit bankrott. 2018 fließen an den Carrier umgerechnet 200 Mio. US-Dollar, um ihn flügge zu halten. Pläne, wonach es Entlassungen geben soll, gibt es derzeit nicht. Der Minister verwiese aber darauf, dass Wettbewerber bei gleicher Leistung mit bis zu 40 % weniger Personal auskommen. Quelle: aerotelegraph.com / DMM