Air Baltic sucht dringend Investor

Die lettische Fluglinie steht finanziell unter Druck. Als Wetlease-Partner der Lufthansa wäre dem Verwaltungsrat sehr recht, wenn Euopas Nr. 1 bei Air Baltic finanziell einsteigen würde.

Die Airline, an der der lettische Staat 97,97 % hält, hat ein finanzielles Problem. Schon Anfang 2024 war klar, dass es für Air Baltic zur Herausforderung wird. 200 Mio. Euro für eine im Juni auslaufende Anleihe zurückzuzahlen. Diese hatte sie 2019 mit einem Zinssatz von 6,75 % aufgenommen. Im Mai 2024 teilte das Unternehmen mit, dass es sich über eine neue Anleihe 340 Mio. Euro beschafft hat – mit 14,5 %  Zinsen. Jetzt warnt Air Baltics Verwaltungsratschef Klavs Vasks, dass die aktuellen Anleiheverpflichtungen und deren Zinssätze nicht mehr tragbar sind Air Baltic steht nun vor dem Scheideweg. 

Bei der Suche nach einem Investor tut sich der baltische Carrier sehr schwer. Die Verhandlungen mit einem strategischen Investor seien nicht so reibungslos verlaufen wie erhofft. Air Baltic will zuerst einen solchen Kernaktionär finden, der der Airline nicht nur Geld bringt, sondern durch seinen Einstieg auch das Vertrauen in das Geschäftsmodell der Fluglinie stärken soll. 

2024 gab es gerüchteweise Berichte, wonach die Lufthansa einen Einstieg als Minderheitsaktionär prüfe. Doch das hat sich nicht bewahrheitet.Geplant ist nun ein Börsengang  der aber abhängig vom Zeitpunkt des Abschlusses der endgültigen Vereinbarung mit dem strategischen Investor und der Lage auf dem Finanzmarkt ist. Daher hofft der Verwaltungsratschef von Air Baltic zunächst auf eine zusätzliche  und unvermeidliche Kapitalspritze des Staats. Im letzten Sommer hatte sich der lettische Staat mit den Plänen für einen Börsengang und einen strategischen Investor für Air Baltic grundsätzlich einverstanden erklärt, will aber wohl mindestens 25 % plus eine Aktie an der Fluggesellschaft behalten. Zudem sieht Verkehrsminister Kaspars Briškens die Verantwortung für die Kapitalbeschaffung beim Managementteam um Airline-Chef Martin Gauss und bei Verwaltungsratschef Vasks. Quelle: aero / DMM