Air China ist erster Kunde des Comac C929

Beim Thema Automobil hängen die chinesischen Autobauer vom Schlage BYD, Xpeng, SAIC & Co. die deutschen Autohersteller ab. Der größte Schienenfahrzeughersteller weltweit kommt aus China, die CRRC (China Railway Rolling Stock Corporation) im Geschäftsfeld Schienenfahrzeuge. Und nun schicken sich die Chinesen an, den Kampf mit Airbus, Boeing & Co. aufzunehmen.

So wird der erste chinesische Langstreckenjet C929 aussehen. Rendering: Comac

Die intelligentesten Automobile bauen inzwischen die Chinesen. Die schnellsten und modernsten Hochgeschwindigkeitszüge für das weltgrößte Schnellfahrnetz haben die Chinesen geschaffen. Nun haben sie, sprich Comac (Commercial Aircraft Corporation of China), ihren ersten supermodernen Langstreckenjet fertiggestellt, den Comac 929. Erstkunde wird Air China. Am Dienstag, 12. November 2024, unterzeichneten de Chefs von Air China und von Comac auf der Zhuhai Airshow ein Rahmenabkommen über den Kauf von C929-Jets. Allerdings scheint noch nicht festzustehen, wieviele der Großraumjets die Fluggesellschaft übernehmen will. Auch steht das Auslieferungsdatum für die erste Maschine noch nicht fest. Zudem soll sich Air China bei der Entwicklung der C929 einbringen.

Air China (中國國際航空公司 / 中国国际航空公司) ist die staatliche Fluggesellschaft der Volksrepublik China mit Sitz in Peking und Basis auf dem Flughafen Pwking Hauptstadt. Der Carrier ist Mitglied der Star Alliance. Die Fluggesellschaft betreibt über 500 Flugzeuge, darunter auch 78 Airbus-Widebodies wie A330, A350, 49 Langstreckenjets von Boeing (B 757-8, B 777-300ER sowie B 787-9) und 135 Comac-Maschinen (Großteil ist erst noch bestellt). Hinzu addieren sich nun auch die nagelneuen C929.

Seit letztem Jahr ist aus dem chinesischen-russischen Projekt Craic CR929 das rein chinesische Projekt C929 geworden. Der ursprüngliche Name Craic CR929 stand für China-Russia Commercial Aircraft International Corporation und damit für eine chinesisch-russische Kooperation. Comac (Commercial Aircraft Corporation of China) und UAC (United Aircraft Corporation of Russia) wollten zusammen einen eigenen Langstreckenjet bauen und so dem europäischen Flugzeugbauer Airbus und dem amerikanischen Hersteller Boeing Konkurrenz machen. Der Kreml stieg 2023 aus weil er sauer auf COMAC war wegen deren Vorhaben, westliche Technik in die Langstreckenmaschine zu verbauen. Der wahr Grund aber dürfte sein, dass die Russen wegen des Ukraine-Kriegs kein Geld für die Entwicklung dieses Passagierjets hatten. Sie stecken es lieber in den Bau moderner Militärflugzeuge.

Comac liefert bereits seit Ende 2022 den Kurz- und Mittelstreckenjet C919 aus. Außerdem hat sie das Regionalflugzeug ARJ21 umbenannt in C909. Die C929 befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Aber wer die Chinesen kennt, der weiß, dass sie sehr schnell bei der Entwicklung modernster Land- und Luftfahrzeuge sind. Comac erklärte auf der Airshow, der C929 werde in einer ersten Version rund 280 Fluggäste fassen und 12.000 km Reichweite haben soll. Ein Zulieferer erklärte, er wolle erste Rumpfsektionen 2027 ausliefern. Quelle: Comac / DMM