Air France-Flug endete statt in Seattle im hohen Norden Kanadas

Air-France-Flug AF338 endete am Dienstag, 07. Mai 2024 nicht wie geplant in Seattle, sondern ein paar tausend km vorher in Iqaluit – der nördlichsten Stadt Kanadas. Dort mussten die Piloten ihren sieben Jahre alten Dreamliner B 787-9 mit 260 Passagieren an Bord notlanden, nachdem sich an Bord Rauch entwickelt hatte. Weil es keine Techniker vor Ort gab, die eine Reparatur hätten vornehmen können, musste die B767-9 am Boden bleiben. Die Fluggäste wurden nach vielen Stunden des Ausharrens mit einem Ersatzflugzeug nach New York geflogen.

Air France Dreamliner B 787-9 über den endlosen Weiten Nordkanadas. Foto AF

Der Flug hatte am Dienstag gegen 10:45 Uhr wie gewohnt Paris Charles de Gaulle verlassen und sich auf den eigentlich routinemäßigen neuneinhalbstündigen Flug nach Seattle begeben. Ungefähr sechs Stunden nach dem Start wurde laut Air France jedoch Rauchgeruch sowohl im Cockpit als auch in der Kabine festgestellt. Das veranlasste die Piloten dazu, ihre Sauerstoffmasken aufzusetzen und den nächstgelegenen verfügbaren Flughafen anzufliegen. Zu diesem Zeitpunkt bewegte sich der Jet  über einer sehr abgelegenen kanadischen Region. Die Cockpitbesatzung musste noch gute 60 Minuten weiter fliegen, bis sie den von den Fluglotsen bestimmten Flughafen erreichen konnten.

Ohne Ingenieure, die das Flugzeug reparieren hätten können, blieb das Flugzeug in Iqaluit am Boden. Währenddessen versuchte das AF-Management in Paris einen Plan auszuarbeiten, wie man die 260 Passagiere und Besatzungsmitglieder herausholen und ans Ziel nach Seattle bringen könnte. Dies gelang letztlich nur, indem einer ihrer beiden täglichen Flüge von Montreal nach Paris gestrichen wurde. Die dafür vorgesehene B 777 wurde kurzerhand von Quebec nach Iqaluit geschickt, um die gestrandeten Passagiere und Besatzungsmitglieder aus dem hohen Norden Kanadas abzuholen und sie zunächst nach New York zu fliegen. Das war für die meisten Passagiere natürlich nicht das vorgesehene Ziel. Aber sie konnten am JFK dann ihren gut sechststündigen Weiterflug nach Seattle mit anderen Airlines buchen. 

Iqaluit ist die Hauptstadt des seit 01. April 1999 bestehenden kanadischen Territoriums Nunavut und zugleich Verwaltungssitz der Region Qikiqtaaluk. Das Inuktitut-Wort Iqaluit bedeutet „Ort mit viel Fisch“. Die kleine Stadt besitzt den Iqaluit Airport  (YFB), der von der Regierung des Territoriums betrieben wird. Ab und an wird der bis 1987 so bezeichnete Frobisher Bay -Airport technische Stopps von Airlines genutzt, die den Nordatlantik überqueren. Der Flughafen verfügt über die notwendigen Grenzschutzeinrichtungen, um internationale Flüge abzufertigen. Ferner ist der Flughafen für Notlandungen entlang der polaren Routen vorgesehen. Als regionaler Flughafen hat der YFB seit jeher große Bedeutung. Quelle: AF / DMM