Air France-Konkurrenten: Zu früh gefreut

Die französische Regierung macht in Sachen Umwelt und Klimaschutz Druck: So muss Air France nach der Finanzhilfe über 7 Mrd. Euro nicht nur auf viele Inlandsflüge zu Gunsten der Bahn verzichten, sondern ihre Emissionen im Binnenluftverkehr bis 2024 um 50 % reduzieren.

Elisabeth Borne, Verkehrs- und Umweltministerin ließ keinen Zweifel aufkommen, dass es ihr mit den Bedingungen ernst ist, wenn der Steuerzahler helfen soll. Dem Af-Management blieb nichts anderes übrig als nachzugeben; die Alternative wäre die Pleite gewesen. Ferner muss die Fluglinie bis 2030 ihren CO2-Ausstoß pro Passagierkilometer um 50 % senken und bis 2025 in Sachen Treibstoff 2 % über Biokerosin abdecken.

Relevante Strecken bis 500 km Entfernung innerhalb Frankreichs übernehmen die Hochgeschwindigkeitszüge. Sie sind auf den Relationen Paris-Lyon oder Paris Bordeaux von Zentrum zu Zentrum ohnehin viel schneller als das Flugzeug. AF hat unterdessen angekündigt, ihr Angebot an Inlandsflügen 2021 um 40 % zu reduzieren.

Und damit Wettbewerber von AF nicht auf dumme Gedanken kommen, gilt das Kurzstreckenverbot auch für alle anderen Fluggesellschaften, die in Frankreich operieren, betonte Verkehrsstaatssekretär Jean-Baptiste Djebbari. Die Regierung wird eine entsprechende Verordnung erlassen, die u.a. mit europäischem Recht vereinbar ist, sodass Wettbewerbsverzerrung ausgeschlossen sind. Quelle: Le Monde / Air France / DMM