Air France kündigt Massenentlassung an

Nicht vor dem Jahr 2024 schätzt Air France eine gleiche Kundennachfrage wie 2019. Im Moment sieht es um einen Wiederaufschwung nicht eben rosig aus. Denn der Carrier darf viele Kurzstreckenflüge nicht mehr durchführen. Air France muss ca. 40 % aller kurzen Inlandsrouten der viel umweltfreundlicheren und oft schnelleren Bahn überlassen, so ist es vertraglich zwischen der Regierung und der Fluggesellschaft vereinbart.

Ende Juli 2020 soll der Restrukturierungsplan von Air France-KLM vorliegen. Der beinhaltet anders, als es die Regierung für ihr 7 Mrd. Euro-Hilfspaket gefordert hatte, eben doch einen Stellenabbau. Mit freiwilligen Abgängen, Frühpensionierungen und dergleichen mehr wird es aber nicht getan sein. Und weil es im Restjahr 2020 und den Jahren 2021/22 aller Voraussicht nach weniger Flüge geben wird, muss die Belegschaft bis 2022 schrittweise abgebaut werden. Insgesamt sollen 7.580 Stellen abgebaut werden – darunter 1.020 Jobs bei der Tochtergesellschaft HOP! Allein bei der Kerngesellschaft AF müssen 6.560 MitarbeiterInnen gehen, das sind rund 16 % des gesamten Personalbestands. Der Abbau soll weitgehend sozialverträglich erfolgen. So sollen 3.500 Abgänge ohne offizielle Entlassung über die Bühne gehen. Laut Management fliegt AF zurzeit pro Tag etwa 15. Mio. Euro Verlust herein.

Die in Frankreich besonders hartnäckigen und streikfreudigen Gewerkschaften haben bereits gegen die Pläne eines massiven Personalabbaus protestiert. Vor dem Hauptsitz von Air France am Flughafen CDG kam es zum Demonstrationszug von Reinigern, Check-in- und Flugpersonal. Ihr Argument: Wer ein Hilfspaket vom Staat erhält, darf keine Kündigungen aussprechen. Quelle: Air France / DMM